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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 239

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
68. Die beiden ersten Perserkriege (unter Darius l.). 239 mon belohnt worden. Hier gründete er eine neue Herrschaft, die wegen ihres schnellen Emporblühens den Argwohn und den Neid des Satrapen Mygabazus erregte. Er stellte den Histiäus beim Könige als einen klugen und unternehmenden Mann dar, der bei der Vergrößerung seiner Macht gefährlich erscheinen dürfte. Darius berief daher den Histiäus an seinen Hof, unter dem Vorwande, einen so verdienstvollen Mann in seiner Nähe zu haben, in der That aber, um ihn in einem glänzenden Gefängnisse zu halten. Um jedoch die eigentliche Absicht zu verdecken, setzte man den Aristagoras, einen Schwiegersohn des Histiäus, an seine Stelle und machte ihn zum Machthaber von Milet. Aber auch diesem brachte das neue Amt keilt Glück. Eine bedrängte Partei auf der Insel Naxos bat den Aristagoras um Hülfe. Dieser verwendete sich für sie bei Artaphmres^dem sein Bruder, der Großherr, die Statthalterschaft von Vorder-Asien übertragen hatte. Das Unternehmen wurde vom Hofe gebilligt und die Ausführung desselben dem Aristagoras, welchem der Perser Megabates mit 200 Schiffen beigegeben wurde, übertragen. Unterwegs entzweiten sich beide Anführer. Megabates verrieth den Naxiern, die überrumpelt werden sollten, die drohende Gefahr. Hier traf man solche Vertheidigungsanstalten, daß die feindliche Flotte nach einer kurzen Belagerung der Stadt unverrichteter Dinge wieder abziehen mußte. Da Aristagoras die Kosten des mißlungenen Unternehmens trägen sollte und sowohl bei seinem Schwiegervater, als auch bei dem Großherrn selbst in Ungnade gefallen zu sein glaubte, so entschloß er sich, wenigstens sein Leben so theuer als möglich zu verkaufen. Während er daher mit dem Gedanken, eine allgemeine Empörung gegen die Perser anzuspinnen, umging, wurde er heimlich von Histiäus, der am Hofe schmerzlich die verlorne Freiheit vermißte, in seinem Vorhaben bestärkt. Indessen reichte die Stärke, der Muth und die Begeisterung der kleinasiatischen Griechen nicht hin, um sich von der Macht des persischen Reiches los zu reißen; es war ihnen der Schutz und die Mitwirkung ihrer europäischen Brüder nothwendig. Daher begab sich Aristagoras zuerst nach Sparta. Hier waren gerade die Bürger mit ihren beiden Königen auf dem Markte versammelt, als Aristagoras sein Gesuch mit vieler Beredsamkeit vortrug. „Wie weit", unterbrachen ihn die Spartaner, „ist doch vom Meere nach Susa?" „Drei Monate Weges", war die Antwort. „0, Freund von Milet", riefen sie ihm zu, „mach', daß du noch vor Sonnenuntergang aus unserer Stadt kommst!" Indessen wollte Aristagoras noch einen Versuch machen. Er folgte dem Könige Kleomenes in's Haus und suchte ihn für seine Sache zu gewinnen, aber vergebens. Da zog er auf einmal einen Beutel mit Gold hervor, um den, welchen er mit feiner Überredungskunst -nicht gewinnen konnte, mit Geld zu bestechen. Als dies die kleine Königstochter Gorgo sah, rief sie dem Könige zu: „Vater! geh' weg, sonst besticht dich noch der Fremde". Sogleich mußte Aristagoras Sparta verlassen und nahm seinen Weg nach
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