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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 330

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
330 Ix. Die Griechen. bei Ehäronea (338) seine Hoffnung zerschmetterte. Aber muthvoll erklärte er in der Versammlung: auch so gereuten ihn seine Rathschläge nicht. Bald änderte ein unerwartetes Ereigniß die ganze Lage der Dinge. Philipp fiel als Opfer eines Meuchelmords; ein noch wenig gekannter Jüngling ward sein Nachfolger. Sofort ward Demosthenes der Stifter einer zweiten Verbindung der Griechen: aber Alexander erschien plötzlich vor Theben; die schwere Rache, die er hier nahm, zerstörte sofort den Bund, die Auslieferung von Demosthenes, Lykurg und mehreren seiner Gehülfen ward gefordert, aber Demades glich damals die Sache aus und besänftigte den König. Seine Kraft blieb also gelähmt, als Alexander nach Asien ging; er fing an, wieder das Haupt zu erheben, als Sparta das Joch abzuschütteln versuchte, aber unter Antipater erlag er. Dennoch war es um diese Zeit, als er durch die berühmteste seiner Reden den Sieg über den beredtesten seiner Gegner davon trug, und Aeschmes Athen verlassen mußte. Aber seine Feinde, die Führer der macedonischen Partei, schienen dadurch nur noch mehr erbittert zu sein, und bald fanden sie eine Gelegenheit, ihn zu stürzen. Wie Harpalus, geflüchtet von Alexander's Heer, mit feinen Schätzen nach Athen kam, und die Frage entstand, ob man hier ihn dulden wollte, ward Demosthenes beschuldigt, durch sein Geld gewonnen zu sein, wenigstens still zu schweigen. Das reichte hin, ihn in eine Geldstrafe verfallen zu machen, deren Nichtbezahlung ihn in den Kerker brachte. Es gelang ihm, daraus zu entfliehen, aber für den Mann, der nur dem Vaterlande lebte, war das Exil so schlimm wie der Kerker. Meist weilte er auf Aegina und in Trözen, von wo aus er mit nassen Augen nach dem nahen Attika hinüberblickte. Plötzlich und unerwartet brach ein neuer Strahl durch die Gewölle. Die Nachricht erscholl, Alexander sei todt. Der Augenblick der Befreiung schien da zu fein, ganz Griechenland gerieth in Bewegung, die Gesandten der Athener durchzogen die Städte, unter sie mischte sich Demosthenes, sprach, half und bewirkte, daß sie sich gegen Macedonien verbanden. Zum Ersatz dafür beschloß das Volk seine Rückkehr, und für Jahre von Leiden folgte endlich ein Tag hohen Lohnes! Eine Triere ward nach Aegina gesandt, den Sachwalter der Freiheit zu holen. Ganz Athen erhob sich, kein Beamter, kein Priester blieb in der Stadt, als der Ruf erscholl, daß Demosthenes aus dem Piräus herausziehe. Ueber-wältigt von seinen Gefühlen pries er sich glücklicher als Alcibiades, denn nicht gezwungen, sondern freiwillig rufe ihn sein Volk zurück! Es war ein Sonnenblick des Glücks, den bald schwärzere Gewölle als je vorher verdunkeln sollten! Antipater und Kraterus siegten," mit ihnen in Athen die mace-donische Partei; Demosthenes und seine Freunde wurden in den Anklagestand versetzt, und auf Demades' Antrag zum Tode verurtheilt. Sie hatten sich schon vorher heimlich aus der Stadt entfernt, aber wo einen Zufluchtsort finden? Hyperides mit zwei Anderen hatten sich auf Aegina in das Heiligthum des Aiax geflüchtet. Umsonst, sie wurden weggerissen, zum Antipater
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