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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 351

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
96. Eroberung des persischen Reiches durch Alexander. 361 mit den königlichen Frauen, mit dem reichgeschmückten Hofstaat, mit dem ganzen Troß, wie wir ihn früher kennen gelernt (S. 88). Voll Siegeshoffnung wartete Darius die Ankunft seines Gegners nicht ab, sondern rückte über die „Amanischen Thore" in Cilicien ein, um den Feind dort aufzusuchen. Wohl zagten Anfangs die macedonischen Krieger über die zwölfmal stärkere Streitmacht der Feinde; als aber Alexander in einer trefflichen Anrede ihren Muth und ihr Ehrgefühl geweckt und durch Hinweisung auf die früheren Thaten imb den herrlichen Tagespreis, der ihnen bevorstehe, ihre Kampflust entflammt hatte, da konnten sie die Stunde des Angriffs kaum erwarten. Am nächsten Morgen ereignete sich die Schlacht bei Jssus, worin die überlegene Tapferkeit und geordnete Kriegsweise des macedonisch-griechischen Heeres den glänzendsten Sieg errang. Der Verlust der Perser war ungeheuer; nicht nur die Wahlstatt war mit Todten und Sterbenden bedeckt, ganze Schluchten des Gebirges waren mit Leichen gesperrt, die, wie mit einem Wall, des Königs Flucht sicherten. Alexander war ihm nachgeeilt; er fand in der Schlucht den Schlachtwagen sammt Schild, Königsmantel und Bogen. Darms selbst aber war auf einem rafchen Pferde weit vorausgeeilt. Während Darius über den Euphrat floh, um in den östlichen Landschaften seines Reiches neue Kriegsscharen zu sammeln und die Reste seines geschlagenen Heeres nacb allen Richtungen sich verliefen (8000 griechische Söldner retteten sich in guter Ordnung nach Phönicien), eroberte Alexander das königliche Lager. Unter den vornehmen Gefangenen, die hier in seine Hände fielen, befanden sich die Kinder des Darius, seine Mutter und seine Gattin Statira. Sie wurden von dem edelmüthigen Sieger mit aller ihrem Range gebührenden Ehrerbietung und Rücksicht behandelt. Zu gleicher Zeit bemächtigte sich Parmenio der Stadt Damascus mit den Kriegskaffen und der ganzen zahlreichen Hofhaltung, die Darius vor der Schlacht dahin geschickt hatte» eine Beute von unermeßlichem Werthe. Darius, durch diese Unfälle tief gebeugt, bot dem Sieger ganz Vorderasien nebst der Hand seiner Tochter um den Preis des Friedens und unermeßliches Löfegeld für-feine Mutter und Gattin an; aber stolz wies der makedonische König das Anerbieten zurück. „Wenn ich Alexander wäre," sagte Parmenio, „würde ich um diesen Preis von weiteren Kriegen abstehen." „Auch ich," war die Antwort, „wenn ich Parmenio wäre." Sein Streben war auf den Besitz des ganzen Morgenlandes gerichtet: in Babylon und Susa wollte er seinen glänzenden Herrschersitz aufschlagen. Ehe er aber dem flüchtigen Gegner über den Euphrat folgte, beschloß er zuerst das phönicische Küstenland und Aegypten in seine Gewalt zu bringen, um diese wichtigen Länder, aus denen die Perser ihre Schiffe und Seeleute zogen, nicht unbesiegt im Rücken zu taffen. Zwanzig Jahre waren vergangen, seitdem König Ochus und fein Rath-geber Bagoas auf 'Lidon's Brandstätte und auf den zerstörten Heiligthümern
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