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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 354

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
364 X. Die makedonischen Reiche. grünes Eiland, inmitten des einsamen endlosen Sandmeeres liegt. Nach einem mühevollen Marsche durch die baumlosen Sandstrecken, wo kein Grasplatz, kein Brunnen Erquickung bot, gelangte das Heer zu dem ersehnten Orte und ergötzte sich an den dichten Palmen- und Olivenhainen, an den herrlichen Fruchtseldern und Wiesen, auf die der Thau des Himmels erquickend herabfiel. Die Priesterschaft nahm den macedonischen König und seine Begleiter gastfreundlich auf und der Oberpriester begrüßte ihn im Vorhof des Tempels als „Sohn des Gottes", eine Weihe, die um seine Person einen geheimnißvollen Glanz verbreitete und seiner Erscheinung in den Augen der wundergläubigen Morgenländer die Glorie einer göttlichen Schickung und Berufung verlieh. Nachdem Alexander in Aegypten Verwaltung und Besteuerung zweckmäßig eingerichtet, durch zuverlässige Besatzungen für die Sicherheit des Landes gesorgt und die Leitung der öffentlichen Angelegenheiten theils eingebornen, theils macedonischen und hellenischen Beamten übertragen hatte, zog er mit seinem verstärkten Heere auf demselben Wege über Gaza nach Tyrus zurück und gelangte dann von Damascus aus auf der großen Heerstraße an den Euphrat, den er auf zwei großen Brücken bei Thapfacus überschritt. Die persischen Reiter, welche das jenseitige Ufer bewachten, zogen sich der seiner Annäherung zurück, um sich mit dem großen Heere zu verbinden, das mittlerweile Darms aus seinen östlichen Landschaften in der weiten babylonischen Ebene um sich gesammelt und am linken Ufer des Tigris unweit der Stätte, wo einst die Weltstadt Ninive gestanden, aufgestellt hatte. Parmenio's Vorschlag, den Feind durch einen nächtlichen Ueberfall zu überraschen und in Verwirrung zu setzen, wies Alexander mit den stolzen Worten zurück, er wolle den Sieg nicht stehlen; und so ruhig ging er der Entscheidung entgegen, daß er, nachdem alle Anordnungen auf den folgenden Tag getroffen, bis zum Morgen fest schlief. Als man ihn weckte, eilte er rasch in den Kampf und erfocht in der Schlacht bei Arbela und Gaugamela feinen glänzendsten und entscheidendsten Sieg über ein Heer, das dem feinigen um mehr als das Zwanzigfache überlegen war. Ein plötzlicher Keilangriff der macedonischen Ritterschaft gegen das feindliche Mitteltreffen entschied den Ausgang. Das persische Heer, dessen Glieder durch den stürmenden Einbruch gelost wurden, gerieth in Unordnung und erlag, als der König sich, wie bei Jssus, inmitten der Verwirrung verzweislungsvoll zur Flucht wandte, der eigenen Masse. Mehr als 100,000 Streiter sollen theils in der Schlacht, theils auf der wilden Flucht, theils bei der Wiedereroberung des macedonischen Lagers getödtet worden sein. Während der unglückliche Darms, den nur die dichten Staubwolken den Handen seiner Verfolger entzogen, mit einem kleinen Reste seines zersprengten Heeres sich ostwärts durch die Pässe Mediens gegen Ekbatana wandte, seine Schätze, sein Feldgeräthe, seinen Wagen und Schild in Arbela zurück-
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