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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 366

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
366 X. Die macedomschen Reiche. welcher an der Spitze der macedomschen Ritterschaft und der leichten Truppen den Weg über Persepolis und Pasargadä ebendahin einschlug, zusammen zu treffen. Als die Heeresabtheilungen sammt der Flottenmannschaft in Susa versammelt waren, begann eine Reihe von Festlichkeiten, wobei ein fabelhafter Aufwand entfaltet wurde. Um die Versöhnung und Verschmelzung von Abendland und Morgenland zur Ausführung zu bringen und durch eine imposante Handlung zu bethätigen, veranstaltete Alexander ein großartiges Hochzeitsfest. Der Vermählung des Königs, der schon mit der schönen Roxaue, der bafirischen Fürstentochter, verheiratet war, mit Statira, der ältern Toch^ ter des verewigten Darius, und seiner Edlen mit den Töchtern persischer Fürsten und Vornehmen im prachtvoll geschmückten Königszelte folgte die Verbindung von mehr als zehntausend makedonischen Kriegern mit asiatischen Mädchen. Allen gab der König eine reichliche Aussteuer. Fünf Tage dauerte die Vermählungsfeier; Gastmähler und frohe Gelage, Schauspiele, Festaufzüge und Ergötzlichkeiten aller Art folgten einander im reizenden Wechsel. Je mehr Alexander und seine Umgebung sich in das morgenländische Wesen einlebten, je mehr sein Plan einer Gleichstellung und Verschmelzung der Sieger und Besiegten zu Tage kam, desto mehr gab sich die nationale Eifersucht der Macedonier kund, desto mehr regte sich der Stolz und das Selbstgefühl der alten Soldaten. Hatten sie sich allmählich gewöhnt, den König und seine Feldherren und Großbeamten in medischer Tracht und mit den fremden Abzeichen ihrer Würde zu erblicken, hatten sie sich auch in die Vermählungen mit asiatischen Frauen gefunden, so konnten sie dagegen ihren Unmuth nicht verbergen, als Alexander junge Männer aus den Eingebornen aushob und, nachdem sie auf macedonifche Weise bewaffnet und eingeübt waren, in das Reichsheer einreihte. Schon hatten 30,000 Mann aus verschiedenen Landschaften und Waffenplätzen Aufnahme gefunden, kräftige Männer in voller Jugeudsrische, die sich in der neuen Bewaffnung und Kriegsweise gewandt und sicher bewegten. Es entging dem Scharsblick der Macedonier nicht, daß der König sie auf diese Weise mit der Zeit entbehrlich machen wollte. Als er in Opis am Tigris der Lagergemeinde die, wie er glaubte, erfreuliche Eröffnung machte, daß er die älteren Soldaten, die, durch Kämpfe und Strapazen erschöpft, durch Alter und Wunden entkräftet, zu weitem Dienste untauglich seien und sich nach Ruhe sehnten, ehrenvoll in die Heimat entlassen und nur die jüngere Mannschaft und die freiwillig Zurückbleibenden bei sich behalten wolle, so erhob sich aus der Menge ein wildes, verworrenes Geschrei, er wolle der Veteranen los sein, um sich bloß mit Barbaren zu umgeben. Er möge sie alle entlassen und möge fürder mit seinem göttlichen Vater Ammon ins Feld ziehen und mit den jungen asiatischen Zierburfchen die Welt erobern. Wüthend über das trotzige Gebühren stürzte
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