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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 388

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
388 X. Die makedonischen Reiche. war jeder Bürger einer Bundesstadt berechtigt. Dagegen gab es einen engern Bundesrath, aus Deputirten der einzelnen Städte bestehend, welche Apokleten hieben. Der Bundesrath war permanent, seine Sitzungen scheinen aber bald in dieser, bald in jener Stadt gewesen zu sein. Er entschied über dringende oder weniger wichtige Angelegenheiten allein; andere brachte er an die allgemeine Versammlung, die er deswegen auch außerordentlich berief. Die Bundesbeamten wurden in der Herbstversammlung zu Thermum gewählt, die Wahlart wird nicht angegeben. Der oberste Beamte war der Strateg, dessen Name auch allen Urkunden zur Bezeichnung des Jahres vorgesetzt zu werden Pflegte. Er stand nicht bloß als Feldherr an der Spitze des Bundesheeres, sondern hatte auch in den Versammlungen, sowohl den allgemeinen als denen der Apokleten, den Vorsitz. Der nächste nach dem Strategen war der Hipparch, dessen Titel ihn als Befehlshaber der Reiterei bezeichnet, der aber auch in anderen Functionen als Gehülfe oder Vertreter des Strategen eintreten konnte. Seine größte Bedeutung entwickelte der ätolifche Bund in den Kämpfen gegen die Macedonier, namentlich unter Philipp Iii.; aber eine Vereinigung aller Griechen zu gemeinschaftlichen Anstrengungen für die Freiheit war jetzt eben so wenig oder noch weniger möglich als in früheren besseren Zeiten. Der Geist des Volkes war erschlafft, seine Kräfte erschöpft; dazu kam der alte, den Griechen nun einmal im Blute liegende Particularismus, der sie beständig in Hader und Streit unter einander verwickelte, und die Abneigung der ferneren und gebildeteren, sich mit dem zwar kräftigen aber rohen Volke der Aetoler zu verbinden. Vielen, wie den Achäern, schien es leidlicher, sich der^macedonischen Suprematie zu fügen, als sich mit jenen ihren Widersachern zu vertragen. So theilte sich denn Alles in eine ätolifche, eine achäifche und neben diesen eine neutrale Partei, die sich von beiden fern hielt. 104. Der achäifche Lund. (Nach 'S. F. Schoernann, griechische Staatsallerthnmer.) Die Achäer, einst der bedeutendste Volksstamm im Peloponnes, wurden durch die Dorier theils zur Unterwerfung, theils zur Auswanderung genöthigt. Einige gingen nach Klein-Asien, ein anderer Theil zog sich an die Nordküste des Peloponnes zu den Ioniern und verdrängte diese, die nach Attika und von dort später ebenfalls nach Klein-Asien zogen. Das Land, früher Aegialus oder Aegialea, hieß seitdem nach ihnen Achaja. ' Dessen zwölf Hauptorte bildeten eben so viele kleine Staaten unter Fürsten aus dem Pelopiden-geschlecht, von denen einer als Oberkönig an der Spitze gestanden zu haben scheint. Nach dem Aufhören des Königthums entstand in den Städten keine
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