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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 390

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
390 X. Die makedonischen Reiche. Unter den Beamten des Bundes war der oberste der Strateg. Die Wahl geschah in der regelmäßigen Frühlingsversammlung zu Aegium. Das Amt war einjährig und sollte nach dem Gesetz nicht mehrere Jahre hinter einander fortgeführt werden. Doch finden sich einzelne Ausnahmen hiervon, und Wiedererwählung desselben Mannes nach kurzen Zwischenräumen war sehr häufig, wie z. B. Aratus die Strategie 17 Mal bekleidet hat und meist ein Jahr ums andere gewählt worden ist. Der Strateg war, ebenso wie bei den Aetolern, nicht bloß Befehlshaber des Bundesheeres, sondern auch Präsident des Bundesrathes und der allgemeinen Versammlungen. In seinen Händen befand sich auch das Siegel, so daß keine Staatsschriften ohne ihn gültig ausgefertigt werden konnten. Der nächste Befehlshaber nach ihm war der Hipparch, dessen Functionen sich aber mehr aus das bloß Militärische beschränkt zu haben scheinen, weswegen, wenn der Strateg vor Ablauf des Amtsjahres starb, nicht der Hipparch, sondern der nächste Amtsvorgänger jenes als Stellvertreter eintrat. Für die Verwaltung war dem Strategen zunächst ein Grammateus oder Bundeskanzler beigegeben. Außerdem aber gab es noch ein Regierungscollegium von zehn Daminrgen. Diese Zahl war wohl zu einer Zeit festgesetzt, als nur noch die zehn eigentlich achäischen Städte den Bund aus' machten; nachher behielt man sie bei, natürlich aber ohne die Wahl auf iene zehn Städte zu beschränken. Etwa 30 Jahre lang blieb der Bund auf die eigentlich achäischen Städte beschränkt, da schlossen die Sicyonier sich ihm an, nachdem es ihnen gelungen war, die von Macedonien gestützte Tyrannenherrschaft zu stürzen. Es war Aratus, der Befreier von Sicyon, der diesen Anschluß bewirkte, um dadurch eine größere Gewähr für die wiedererlangte Freiheit zu gewinnen; und ebeiv derselbe war es, der acht Jahre später auch Korinth, welches er durch einen glücklichen Handstreich von der macedonischen Besatzung befreit hatte, dem Bunde zuführte, worauf denn alsbald auch Megara sich von den Macedoniern losmachte und den Achäern anschloß. So gewann der Bund eine höhere Be^ dentnng für alle, denen es darum zu thun war, die Freiheit, zunächst des Peloponnes, gegen die Macedonier zu behaupten. Bald erstreckte sich der Bund wenigstens über die größere Hälfte des Peloponnes. Dagegen blieb Elis ihm fremd und hielt sich lieber zu den Aetolern; ebenso waren die Spartaner viel mehr diesen als den Achäern zugewandt, und Messenien, welches sich sonst wohl dem Bunde angeschlossen hätte, vermied dies aus Furcht, dadurch mit Sparta in Händel verwickelt zu werden. Sparta aber, seitdem es durch Kleomenes verjüngt worden, war dem Bunde beizutreten erbötig, doch nur unter der Bedingung, ihm nicht als gleichberechtigtes Mitglied anzugehören, sondern als leitendes Haupt an der Spitze zu stehen. Dem widerstrebte die Mehrzahl der Achäer, und namentlich die Angeseheneren und Begüterteren, in der nicht unbegründeten Besorgniß, daß mit Sparta's Principiat eine
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