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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 405

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
109. Die Erhebung der Juden unter den Makkabäern. 405 Talente Silbers mit fortgeschleppt. Auch der Tempel wurde seiner goldenen Gefäße beraubt, vom Könige selbst durch ein heidnisches Opfer entweiht und statt des Jehovadienstes der Dionysus-Cultus eingeführt. Menelaus aber blieb Hoherpriester und königlicher Generalpächter. Gereizt durch die Gräuel des Siegers bildete sich eine Partei, die von Aegypten Hülfe und Rettung erwartete. Sie warf die syrische Partei aus der Stadt. Aber diese kehrte, unterstützt durch den Strategen Appollonius, den Antiochus mit 22,000 Mann gesandt hatte, zurück, nahm die Stadt und richtete abermals ein furchtbares Blutbad an. Jetzt erst begann eine systematische Tyrannei. Der Tempeldienst war bereits factifch eingestellt, die Synagogen waren niedergebrannt, als der Befehl des Antiochus eintraf, die jüdische Religion vollkommen zu vertilgen. Ein besonderer Gesandter hatte ihn zu vollziehen. Wer irgend einem jüdischen Gebrauche fernerhin anhängen würde, sollte todtgeschlagen, es sollte im Tempel dem olympischen Zeus geopfert werden. So wurden denn die äußeren Umfassungsmauern des Tempels, die gegen die Heiden errichtet waren, niedergerissen: auf dem großen Brandopferaltar wurde ein kleiner errichtet und mit Fahnen und heidnischen Symbolen verziert. Man zwang die Juden, auf allen Straßen unreine Thiere zu opfern, beim Dionysusfefte mit Epheu bekränzt im Aufzuge zu erscheinen. Viele aber erlitten den Märtyrertod oder entflohen in die Wälder und Höhlen. Zu Jerusalem kam es zu keinem gemeinsamen Widerstande; das Judenthum schien verloren. Da erhob sich in Modiim, einem Bergstädtchen an der Straße von Jerusalem nach Joppe, aus der Familie der Hasmonäer ein Mann mit Namen Matathias. An ihn als einen angesehenen Mann (aus Aaron's Geschlecht) hatten sich die Boten des Königs mit großen Verheißungen gewandt. Da sprach Matathias frei heraus: Wenn schon alle Länder An- tiochus gehorsam wären, und Jedermann abfiele von seiner Väter Gesetz und willigte in des Königs Gebole: so wollen doch ich und meine Söhne und Brüder nicht vom Gesetze unserer Väter abfallen. Und als vor Aller Augen ein Jude hinging, den Götzen zu opfern, sprang der greise Matathias hinzu, erschlug ihn und des Königs Hauptmann und zertrümmerte mit eigener Hand den Altar. Dann rief er durch die Straßen: „Wer um das Gesetz eifert und den Bund halten will, der ziehe mit mir aus der Stadt!" Und nun durchzog Matathias das Land, zerstörte die heidnischen Altäre und strafte die Abfälligen. Bald erlag er seinen Mühen. Nachdem er seine fünf Söhne an den Beruf des priesterlichen Stammes, an den allmächtigen und wahrhaftigen Gott der Väter erinnert und ihnen den ältesten, Simon, zum Vater, den zweiten, Judas, zum Hauptmann gesetzt, starb er im I. 166. Judas, der sich den Beinamen Makkabi, der Hammer, erwarb, führte den Kampf fort und besiegte den Appollonius. Dann schickte Antiochus ein Heer von 40,000 Mann Fußvolk und 7000 Reitern unter dem
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