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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 409

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
110. Die Völker des alten Italiens. 409 ligner, Vestiner und Marruciner, wohnhaft um den Fuciner See, Anspruch machen, welche sich nach dem ersten Zusammenstoße mit den Römern mit diesen befreundeten, so daß Florus sagt, Rom habe niemals über sie und niemals ohne sie triumphirt. Die Tugenden des Muttervolks entfalteten sich aber zur herrlichsten Blüte bei den Samnitern, deren Wohnsitze das Gepräge des Sabinerlandes hatten. Hier gesellte sich zu kriegerischer Rohheit und Rüstigkeit ethischer Adel des Sinnes, aus dem preiswürdige Einrichtungen des bürgerlichen Lebens hervorgingen, und selbst Empfänglichkeit für die Weisheit der Griechen. Von ihnen lernten die Römer während des halbhundertjährigen Kampfes die Mittel, sie zu bezwingen. Nur festgeschlossene Einheit mangelte ihnen, im Waffenthum waren sie den Römern gleich, in Rüstung überlegen. Dieses Geschlecht ward von den Römern nicht sowohl gebeugt als ausgetilgt und das Land zur Einöde, doch blieb in den kümmerlichsten Ueberresten des einst zahlreichen Volkes das Andenken an die Größe der Vater und der Groll gegen Rom; der Samniter Pontius Telesi-nus wollte im Manischen Kriege die alte'feindin vertilgen: sein Besieger Sulla ließ die sämmtlichen Gefangenen ermorden, denn dieses Geschlecht, war seine Meinung, könne nie guten Sinn gegen Rom hegen. Gänzlich entarteten aber die Samniter, welche sich Campaniens bemächtigt hatten: sie, Camp an er genannt, nahmen der etruskischen Vorbewohner Unsitte an; Eapua ward für jegliches Geschlecht Verderberin der Kraft. Im Anfange des Samniterkrieges gaben die Campaner sich in Roms Schutz; ihr Abfall von Rom im zweiten punifchen Kriege hatte die Auflösung der Gemeinde zur Folge. Latiums Bewohner waren ursprünglich nicht eines Stammes, nicht einer Sprache, nicht politisch einander befreundet; unter Hernikern, Ae-quern, Volskern und Rutulern wohnte ein der Sprache nach den Griechen verwandter Stamm, der wohl den fo leicht erweiterten Namen pe-lasgisch verträgt: aus diesem arbeitete sich die lateinische Sprache zur Geltung neben der etruskischen und oskischen hervor und durch sie bekam das Volk der Latiner einen bestimmten Charakter. Uebrigens floß in Latiums Culten, politischen Einrichtungen und Verhältnissen von drei Seiten der Umgegend, aus Etrurien, dem Sabiner- und dem Opikerlande, so viel zusammen, daß Scheidung des Heimischen und Fremden unmöglich wird. Die Ligurer, wohnhaft im heutigen Gebiete von Genua und darüber hinaus am nordwestlichen Abhange des Apennin, waren ein armes, aber freiheitstolzes und mannhaftes Bergvolk. Sie kamen von allen Völkern Italiens am spätesten in Berührung mit den Römern und trugen am spätesten gegen diese die Waffen. Im Kampfe für Vaterland und Freiheit übten sie List mit Gewalt, darum heißen sie lügnerisch und räuberisch bei den: Römer. In dem Fortgange des mörderischen Kampfes sann dieser mehr auf Vertilgung als Unterwerfung des unbezähmbaren Feindes.
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