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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 478

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
478 Xt. Die Römer. nicht versündige, von den Römern wollte er sie fordern, Sühnung erlangen oder einen den Göttern wohlgefälligen Krieg. Er erkor die größten unter feinen riesenhaften Kämpfern, um den Römern die Wahl zwischen Auslieferung der Schuldigen und Krieg zu stellen. Die Fetialen ermahnten, sonder Schonung die Republik von der Schuld zu befreien; die Mehrheit im Senat erkannte, was Pflicht war, aber sie vermochten nicht, sich zu entschließen, Männer aus dem edelsten Geschlecht einem wilden Feinde und dem Mar-tyrertode zu überantworten. ■ Es ward beschlossen, Entscheidung und Verantwortung dem Volke zu überlassen; hier siegte das Mitgefühl, ja, man eilte, die Angeklagten zu consularifchen Tribunen zu ernennen, und befchied die Fremden, so lange einer diese Magistratur bekleide, stehe er'unter keinem Gericht; wenn das Jahr abgelaufen fein werde, und ihr Zorn noch fortdauere, möchten sie die Klage erneuern. Augenblicklich, als diese Antwort berichtet worden, brach das Lager der Gallier auf und eilte rastlos von Clusium gegen Rom. Die Stadt würde ganz ungerüstet überfallen worden sein, wenn nicht ein Mann von der Gemeinde, M. Cädicius, Nachts eine Stimme vernommen hätte, welche verkündigte, die Gallier seien im Anzug. Auf diese Kunde wurden die Wehrhaften eiligst aufgeboten und dem Feinde entgegengeführt, mit dem sie zusammentrafen da, wo die Alia aus den crustuminifchen Bergen gegen die Tiber fließt. ' Ohne irgend Einiges vorgesehen, ohne die Stadt für eine Belagerung versorgt und gerüstet zu haben, eilten die Römer zu einem Treffen, mit dem Alles verloren sein mußte, wohl nicht aus gewähnter Zuversicht des Sieges. Brerntus griff mit auserlesenem Volk und großer Uebennacht die Hügel an, worauf die größtentheils ungeübten Truppen des rechten römischen Flügels standen, und warf die Entgegenstehenden im Augenblick herunter. Abgeschnitten von Rom, floh Alles nach den Ufern der Tiber, in einer ungeheuren, verworrenen Masse, die sich selbst die Flucht hemmte; von allen Seiten brachen die Gallier unter sie ein und die Überwältigten fielen unter ihren Schwertern. Die Wurfspieße der Gallier, vom Ufer in die dichten Schwärme der Schwimmenden, welche sich durch die Tiber zu retten suchten, geschleudert, töbteten eine sehr große Menge; sehr Wenige entkamen mit vollen Waffen, die Meisten hatten sie am Ufer von sich geworfen. Verbreitet über die ganz offene Landschaft von der Alia bis zur Stadt, überließen sich die Gallier ungezügelt der Plünderung, der Trunkenheit und allen Greueln, welche unbeherrschte brutale Schaaren üben. So verzögerte sich die Unternehmung gegen Rom, und das Dasein der römischen Nation ward gerettet. Denn inzwischen war in der Stadt ein Entschluß gefaßt und ausgeführt. Mnn beschloß, Capitol und Burg mit den Wehrhaftesten zu besetzen und diese mit den Vorräthen zu versehen, welche die gestimmte Bevölkerung in wenigen Tagen aufgezehrt haben würde. Auch Schätze und Kostbarkeiten wurden hinausgeschafft, die Auswandernden, welche sich nach allen Orten
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