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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 501

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
140. Der dritte Samniterkrieg. 501 die selbst den Consul mit sich fortzureißen drohte. Da rief Decius den Oberpriester M. Livius heran und ließ sich und die Feindesschaaren den Todesottern weihen! alsdann stürzte er in den dichtesten Haufen der Gallier und sank, tapfer streitend, unter ihren Schwertern. Hierdurch kam die Schlacht zum Stehen; begeistert von dem Heldentode des geliebten Feldherrn sammelten sich die fliehenden Soldaten und warfen sich auf den Feind, der nun langsam und in dichten Hausen zurückwich. Unterdessen hatte Fabius auf dem rechten Flügel gesiegt und entsandte die Reserve unter Scipio dem bedrohten linken Flügel zu Hülfe. Das gab den Ausschlag; die Gallier, im Rücken gefaßt von der trefflichen campanischen Reiterei, mußten sich auflösen, so daß die Niederlage der Feinde jetzt allgemein ward. Wohl starben 9000 Römer an diesem Tage den Tod für ihr Vaterland, aber die Gallier hatten einen Verlust von 25,000 Todten und 8000 Gefangenen zu beklagen, die Trümmer eilten in die Heimat zurück, ohne sich weiter um die Fortführung des Krieges zu kümmern. Von den Sammlern erreichten nur 5000, unter steter Verfolgung durch die Abruzzen ziehend, ihr Vaterland wieder. So endigte der größte und bedeutendste Feldzug in der ältern römischen Geschichte. Da der Stifter des großen Bundes, Egnatius Gellius, auf der Flucht erschlagen war, so loste sich die Coalition auf; Samnium aber bot seine letzten Kräfte auf zu neuen Versuchen der Rettung, und mit wechselndem Erfolge wurde der Krieg noch 5 Jahre fortgesetzt. Umsonst nahmen die Samniter zuletzt noch zu den Schrecken der Religion ihxe Zuflucht. Die Heerschau aus ganz L-amnium ward bei Aquilonia (wahrscheinlich unweit Bovianum) angesagt und allen Waffenfähigen innerhalb des Dienstalters bei Strafe der Aechtnng geboten, sich dort einzufinden. In der Mitte des Lagers war eine Art Stiftshütte errichtet, mit Linnen verhängt; hier floß vom Altare das Blut der Opferthiere, und in die Finsterniß dieses Heiligthums wurden die Adeligen einzeln gerufen, vereidigt, von dem Gesehenen zu Niemandem zu reden, dann ihr eigenes Haupt und ihr Geschlecht zu verfluchen, wofern sie nicht in das Treffen gingen, wohin der Imperator befehle, oder daraus entflöhen, oder wen sie. fliehen sähen, nicht sogleich tödteten. Centurionen, die mit bloßen Schwertern um den Altar standen, stießen einige nieder, welche gezögert hatten, dieses nachzusprechen; die nachfolgenden erblickten ihre Leichen uuter dem Blute der Opferthiere. Mit diesem Heere fielen die Samniter in Campanien ein, die Consuln aber, L. Papirius und Sp. Carvilius, gingen ihnen hier nicht entgegen, sondern drangen in das unoertheidigte Land ein und zwangen so jene zum Rückzüge. Die Schlacht bei Zlqui-Ioitia war weniger hartnäckig als manche dieser Kriege; die blutigen Weihen hatten die Samniter nicht begeistert; ihr Fußvolk entfloh vor der römischen Reiterei ins Lager, ohne dies behaupten zu können. Doch auch diese Niederlage war nicht vermögend, den Heldenmuth der samnitischen
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