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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 540

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
540 Xi. Die Römer. in welcher die Römer seit dieser Zeit, namentlich bei ihren Kämpfen mit der östlichen Welt, eine wahrhaft unheimliche Meisterschaft entwickelt haben. So benutzten sie jene Verwickelungen im Osten, um den nur aufgeschobenen Krieg gegen Makedonien mehr mit den griechischen als mit den eigenen (allerdings stark erschöpften) Streitkräften zu führen und die Klagen des Malus, der Rhodier und der Athener, die mehrfache Reibungen mit Philipp gehabt zu haben scheinen, boten einen sehr bequemen Vorwand für den römischen Senat, die Kriegserklärung zu begründen. Als Philipp Iii. an dem Ausbruche eines Krieges mit Rom nicht mehr zweifeln konnte, suchte er sich durch Eroberung der meist unter ägyptischer Hoheit stehenden Küstenstädte in Thracien und am Hellespont den Rücken zu decken gegen eine Landung der vereinigten Römer, Rhodier und Pergamener. Während er mit der Belagerung von Abttdus beschäftigt war, erschien (int Sommer 200) in seinem Lager der römische Gesandte M. Aemi-lius Lepidus und verlangte in kühnster Sprache: Einstellung der Angriffe gegen griechische Staaten und gegen Aegypten, Rückgabe der den Lagiden entrissenen Gebiete und Annahme eines Schiedsgerichts wegen des gegen Rom und Pergamum verübten Unrechts. Der Consul P. Sulpicius Galba eröffnete den Krieg (abgesehen von der Flotte) mit nicht viel mehr als zwei Legionen. Denn die Römer rechneten auf starke Unterstützung Seitens der Völker der griechisch-illyrischen Halbinsel selbst und stellten, um diese möglichst ausgiebig zu gewinnen, mit feiner Berechnung den neuen Krieg als zur Befreiung der Griechen von dem macedonifchen Joche unternommen dar. Während des ganzen Krieges arbeitete die Diplomatie der Römer mit ihren Waffen um die Wette. Die meisten griechischen Staaten blieben Anfangs neutral, theils aus Furcht vor Philipp, theils aus Mißtrauen gegen die Römer, und Philipp entwickelte jetzt in der dringenden Noth eine solche Thatkraft, daß die energischen Angriffe der mit den Römern verbündeten nördlichen Nachbarn Macedoniens, der Dardaner und Illyrier, und selbst die der Römer (199) auf die macedonifchen West- und Nordwestgrenzen wenig ausrichteten. Im I. 198 hielt er durch Besetzung des engen Aous-Thales, wodurch er den Römern den bequemsten Weg sowohl nach Makedonien, als nach Epirus und Thessalien verlegte, das römische Heer mehrere Monate lang im Schach. Da erschien in Griechenland der kaum 30jährige Consul T. Quinctius Flamininus, ein in der Schule des zweiten punischen Krieges gebildeter Heerführer, besonders geeignet zur Führung des gegenwärtigen Krieges, sowohl weil er ein sehr geschickter, persönlich liebenswürdiger Diplomat war, als wegen seiner lebhaften Sympathie für das Land und Volk der Hellenen mit feiner großen Vorzeit und feiner hochentwickelten Cultur. Dieser umging Philipp's feste Stellung in Epirus, nöthigte ihn, nach Thessalien bis zum Tempe-Paß am Olympus zurückzuweichen, und die Macedonier brannten eine ganze Reihe thesialischer Städte nieder, um
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