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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 554

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
654 Xi. Die Römer. 151. Der dritte pumsche Krieg. (Nach Wilh. Bötticher, Geschichte der Carthager, und K. W. Nitz sch, die Gracchen und ihre nächsten Vorgänger, bearbeitet vom Herausgeber.) Die absichtlich mit der größten Unbestimmtheit abgefaßten Artikel, welche im Friedensvertrage zwischen Rom und Carthago über Masinissa's Verhält-niffe aufgestellt worden waren, erzeugten bald Grenzstreitigkeiten, die, von den Römern zu Gunsten Masiniffa's entschieden, das carthagische Gebiet immer mehr beschränkten. Zunächst hatte Masinissa die reiche Gegend an der kleinen Syrte besetzt; nur die Städte (Emporia) zu erobern, war ihm nicht gelungen. Die zur Entscheidung des Streites nach Asrica geschickten römischen Gesandten wußten es dahin zu bringen, daß Carthago nicht bloß das ganze Gebiet abtreten, sondern sogar noch 50 Talente zur Entschädigung für den während des Streites gehabten Nießbrauch zahlen mußte. Nicht lange darauf (172) bemächtigte sich Masinissa auch der Provinz Tysca. Die Car-thager schickten Gesandte nach Rom und baten auf das dringendste, daß man ihnen entweder erlauben möchte, die Waffen gegen den raubsüchtigen Numidier zu ergreifen, oder endlich auf eine entscheidende Weise festsetze, was ihnen und was dem Masiniffa gehören sollte. Man ließ eine geraume Zeit hingehen, ohne etwas zu entscheiden, bis man glauben konnte, daß Masinissa seine Absicht erreicht habe. Erst im I. 157 kam M. Porcius Cato nebst mehreren andern Gesandten und verlangte, daß beide Parteien ihm die Schlichtung des Streites überlassen möchten. So bereit Masinissa dazu war, so bestimmt erklärten sich die Carthager gegen ein so eigenmächtiges Verfahren, und beriefen sich auf den mit Scipio geschlossenen Friedensvertrag. Unverrichteter Sache kehrten die Gesandten zurück, aber Cato, sonst der Gerechte genannt, fühlte seinen Stolz so beleidigt, daß er von dieser Zeit an keinen andern Plan mit größerem Eifer verfolgte, als Carthago's Zerstörung. Mit lebendigen Farben schilderte er die neu aufblühende Macht der Carthager, die Größe, den Reichthum und die zahlreiche Bevölkerung ihrer Stadt; und um dem Senate, der lange seinem Gegner, Scipio Nasica, welcher zu Roms eigenem Heile die feindliche Republik zu erhalten rieth, mehr Gehör gab als ihm, die Nähe der Gefahr recht deutlich vor Augen zu halten, brachte er eines Tages carthagische Feigen in die Versammlung und sprach, da Alle die Größe und Frische der Früchte bewunderten: „So wisset, daß sie noch vor drei Tagen in Carthago waren!" Nie aber verließ er den Senat, ohne die Worte ausgesprochen zu haben: „Ich bin der Meinung, Carthago müsse zerstört werden." Es bedurfte nur noch eines vielleicht von Cato's Partei selbst veranlaßten Aufstandes in Carthago, um den Krieg herbeizuführen, der mit dem Untergange des unglücklichen Staates endigen sollte. Das carthagische Volk vertrieb nämlich die numidisch Gesinnten aus der Stadt und verschwor sich.
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