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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 566

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
566 Xi. Die Römer. populäres, ein Name, der seine gute Bedeutung fast ganz verloren hat, und eines Theils mit seditiosus und turbulentus identificirt worden ist, anbetn Theils den bezeichnet, der nach der Gunst der Menge strebt und in der Masse des Volkes, nicht in den Optimaten, seine Stütze sucht. So zeigt sich der Unterschieb zwischen Mobilität und Optimaten; benn es konnte Jemanb der höchsten Mobilität angehören, und boch, wenn er den Weg der Popularität vorzog, sich im entliehenen Gegensatze zu den Optimalen befinben. 155. Die Reformen der beiden Gracchen. (Nach Karl Hoeck, römische Geschichte vom Verfall der Republik bis zur Vollenbuna der Monarchie, und A. H. L. Heeren, kleine historische Schriften.) Unermeßliche Schätze waren in Rom zusammengeflossen und Hatten nicht nur das Aerarium überschwänglich bereichert, fonbern auch das Privatvermögen gesteigert. Trotzbem Herrschte webet in der Hauptstabt noch in dem übrigen Italien allgemeiner Wohlstand. Nur in den Händen der Nobiles, die großentheils ererbte und durch Wucher vermehrte Capitalien in der Familie bewahrten, die ferner allein den Heeren und Provinzen vorgesetzt wurden, befanden sich ungeheure Reichthümer. Diesen stand die große Masse völlig Armer gegenüber, welche in reißender Steigerung sich fortwährend vermehrte. (§§ gab keinen Mittelstand, in Folge des Versalls des Ackerbaues, den mehrere zusammenwirkende Umstände herbeigeführt hatten. Städte und Fluren, die im hannibaltfchen Kriege verwüstet waren, lagen zum Theil noch öbe und unbebaut; ba auch die folgenben Kriege viele taufenb Hänbe dem Pfluge entzogen, so blieben manche Gefilbe unbestellt; und kehrten endlich die Eigenthümer zurück, so fehlte ihnen häufig die Lust, das einfache Geschäft des Ackerbaues wieder aufzunehmen. Die Sieger der Welt sehnten sich, in dem Glanz der Weltstadt zu leben, man verkaufte daher feinen Bauernhof, lebte von dem Erlös und vielleicht von einem Beuteantheil in Rom, hoffte auf ein Glück, wie es Einzelne gemacht, wuchs aber gewöhnlich über kurz oder lang dem dürftigen Pöbel zu, den die Spenden der Factionshäupter vor dem Verhungern schützten. Vor Allem ward aber durch Habsucht der Nobiles die Zahl der freien Ackerbauer vermindert. In ihren Händen befand sich nicht nur der größte Theil der Staatsländereien, sondern sie überredeten auch oder zwangen die kleinen benachbarten Grundeigentümer zum Verkauf ihrer angrenzenden Hufen, um das große Adelsbesitzthum abzurunden. So wuchsen die Landgüter der Nobilität zu solchem Umfange, daß oft ganze Landschaften das wirkliche oder vermeinte Eigenthum eines einzelnen römischen Magnaten bildeten, zu dessen Bearbeitung Sclaven benutzt wurden, welche man jetzt sehr wohlfeil kaufte, die man schlechter halten konnte, als Freie, und, was
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