Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Die Geschichte des Alterthums - S. 575

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
157. Der Krieg mit den Cimbern und Teutonen. 575 abermals ungehindert die Rhone überschritt und am linken Ufer derselben mit den Römern den Kampf nach fast dreijähriger Pause wieder aufnahm. Nachdem die Teutonen vergebens drei Tage nacheinander das römische Lager zu erstürmen versucht hatten, zogen sie an demselben vorbei, den Römern zurufend, ob sie keine Aufträge an ihre Frauen in Rom hätten. Daß Marius dies verwegene Vorbeidefiliren der feindlichen Colonnen vor der concentrirten römischen Masse nicht benutzte, um anzugreifen, zeigt, wie wenig . er seinen ungeübten Soldaten vertraute. Als der Zug vorüber war, brach auch er sein Lager ab und folgte den Teutonen, die der Küstenstraße zustrebten, längs der Rhone bis in die Gegend von Aquä Sextiä. Beim Wasserschöpfen stießen hier die leichten ligurischen Truppen der Römer mit den Ambronen zusammen; das Gefecht ward bald allgemein; nach heftigem Kampf siegten die Römer und verfolgten den weichenden Feind bis an die Wagenburg. Dieser erste glückliche Zusammenstoß erhöhte dem Feldherrn wie den Soldaten den Muth; am dritten Tage nach demselben ordnete Marius seine Reihen zur entscheidenden Schlacht. Die Teutonen, längst ungeduldig, mit ihren Gegnern sich zu messen, standen bis zum Mittag wie Mauern, allein die ungewohnte Glut der proven?alischen Sonne erschlaffte sie und ein blinder Lärm in ihrem Rücken, wo ein Haufen römischer Troßbuben aus einem waldigen Versteck mit gewaltigem Geschrei hervorrannte, entschied vollends die Auflösung der schwankenden Reihen. Der ganze Schwarm ward gesprengt und entweder getödtet oder gefangen: unter den Gefangenen war König Teutobod, unter den Todten eine Menge Frauen, welche, nicht unbekannt mit der Behandlung, die ihnen als Sclavinnen bevorstand, theils auf ihren Karren in verzweifelter Gegenwehr sich hatten niedermachen lassen, theils in der Gefangenschaft sich selber den Tod gegeben hatten. So hatte Gallien Ruhe vor den Deutschen und es war Zeit, denn schon standen deren Waffenbrüder diesseits der Alpen. Mit den Helvetiern verbündet, waren die Cimbern ohne Schwierigkeit von der Seine über den Brennerpaß durch die Thäler der Eisack und der Etsch in die italische Ebene hinabgestiegen. Hier sollte der Consul Quintus Lutatius Catulus die Pässe bewachen, und hatte unterhalb Trient am linken Ufer der Etsch sich ausgestellt. Allein als die Cimbern in dichten Schaaren hervorbrachen, ergriff ein panischer Schrecken das römische Heer; Catulus mußte sich auf das rechte Ufer des Po zurückziehen und die ganze Ebene zwischen dem Po und den Alpen in der Gewalt der Cimbern lassen. Da diese jedoch ihrer Gewohnheit, im Winter zu rasten, auch diesmal um so mehr getreu blieben, als das reiche Land, die ungewohnten Quartiere unter Dach und Fach sie dazu einluden, so gewannen die Römer Zeit, ihnen mit vereinten Kräften in Italien zu begegnen. Von dem Schlachtfelde von Aix führte Marius sein siegreiches Heer an den Po. Die vereinigten Armeen überschritten ihn, 50,000 M. stark, unter dem Consul Marius und dem Pro-
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer