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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 583

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
158. Der Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla. 583 ohne zum Schlagen zu kommen, versprengt und so völlig vernichtet wurden, daß kaum 10,000 sich nach Chalcis retteten. Der Feldzuk war durch diese Schlacht entschieden. Nur durch die empörendsten Gewaltthätigkeiten brachte Mithridates wieder ein Heer von 80,000 Mann zusammen, welches sich mit den Trümmern des geschlagenen Heeres vereinigen sollte. Sulla war schon aus dem Marsche nach Makedonien, als er erfuhr, daß er in seinem Rücken bedroht sei, weil ein neues Heer in der Ebene bei Orchomenus sich gelagert hatte. Schnell kehrte er um und schlug dem Feinde gegenüber ein Lager auf. Die Feinde machten einen allgemeinen Angriff mit solchem Ungestüm, daß die Römer wichen und theilweise in regelloser Flucht davon eilten. Sulla bat, drohte, schalt, sprengte weit voraus, umsonst. Da ergriff er eine Fahne, sprang vom Pferde und rief den Seinen zu: „Mir ist es rühmlich, auf dem Schlachtfelde zu sterben; aber Ihr, wenn man Euch fragt, wo Ihr Euren Feldherrn ließt, antwortet, auf der Ebene von Orchomenus." Scham und Bewunderung brachte die Wankenden, zum Stehen; sie eilten dem Feldherrn zu Hülfe und warfen den Feind. Am folgenden Tage ward das feindliche Lager gestürmt; viele Tausende fanden durch das Schwert, Andere in den nahen Sümpfen ihren Tod. Das letzte Heer des Mithridates war vernichtet. Daher beschloß er Frieden zu schließen. Als Sulla in Thessalien überwinterte, erschien Archelaus nun als Unterhändler und, nachdem er vergebens den Sulla zur Verrätherei zu verleiten gesucht, erklärte sich Sulla bereit zum Frieden auf folgende Bedingungen: 1) Mithridates liefert seine ganze Flotte den Römern aus; 2) er verzichtet auf alle Eroberungen und zieht überall seine Besatzungen zurück; 3) er muß die Kriegskosten bezahlen. So demüthigend diese Friedensbedingungen schienen, zeigte sich Mithridates dennoch zum Frieden geneigt; denn er sah sich in unmittelbarer Nähe durch ein zweites römisches Heer unter dem Eonsul L. Valerius Flaccus bedroht, welches, von der Marianischen Partei nach Asien gesendet, zugleich den Sulla des Oberbefehls berauben und den König von Pontus bekämpfen sollte. Der erste Theil des Auftrages wurde so wenig erreicht, daß eine Abtheilung des Heeres zu Sulla überging. Der Eonsul L. Valerius Flaccus ward von seinem eigenen Legaten Fimöria ermordet. Kaum war der Friede von Mithridates angenommen, so führte Sulla sein Heer, welches mit Widerwillen den Mörder so vieler tausend Mitbürger in sein Reich zurückkehren sah, sofort gegen Fimbria, der sich nur durch freiwilligen Tod der Rache Sulla's entziehen konnte; er ließ sich durch einen Sclaven todten. Die den Römern treugebliebenen 2lsiaten wurden für frei erklärt, den übrigen legte Sulla eine ungeheure Kriegssteuer (20,000 Talente) auf, und zur Aufrechthaltung der Ruhe ließ er den L. Murena mit den 2 Legionen des Fimbria in Asien zurück, als er, mit Geld und Schiffen reichlich versehen, nach Italien zurückkehrte (83).
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