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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 596

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
596 Xi. Die Römer. leidend, von'hier aus bereitwillig durch große Getreidesendüngen unterstützt wurde. Ebenso diente zahlreiche galatische Reiterei unter den Truppen des Eonfuls, die im Felde tüchtige Dienste leistete. Nur durch eine auf die Habsucht und Beutelust der galatischen Hülsstruppen der Römer berechnete List entging Mithridates ihren Händen, als er sich auf der Flucht nach Armenien befand: er ließ sich seine Schätze auf Maulthieren nachführen und als- er seine Verfolger nahe hinter sich hörte, streute er feine Kostbarkeiten rings auf die Wege umher und entkam so mit genauer Noth, während die Galater die Verfolgung aufgaben und bedrig die umherliegenden Kostbarkeiten aufsammelten. Im Jahre 70 brach Lucullus nach Armenien auf, um den Tigranes zu bekriegen, der die Auslieferung seines Schwiegervaters verweigert hatte. Sein Heer war aber durch die Länge und Beschwerden des pontischen Krieges an Zahl nicht allein schon stark vermindert, sondern auch in einer an Meuterei grenzenden Mißstimmung; über die endlose Fortdauer seiner Mühseligkeiten, ohne daß ihm dabei die gewöhnliche Zeit zum Ausruhen noch die gehoffte Erlaubniß zum Plündern gegeben wurde. Der Befehlshaber dagegen war im Feldlager das gerade Gegentheil von dem, was er daheim zu sein pflegte, wo er mit seinen wissenschaftlichen Freunden und Freudegenoffen im Uebermaß der Ueppigkeit zu schwelgen gewohnt war. In den brennenden Sand-steppen und auf den schneebedeckten Gebirgen Asiens übertraf er in Nüchternheit und Ausdauer die ältesten seiner Kriege^. Leider vermochte sein Beispiel nicht das früher durch schlechte Mannszucht verdorbene Heer zu begeistern für die großartigen Pläne des Feldherrn, die der gemeine Mann zu würdigen nicht im Stande war. Lucullus überschritt im Jahre 69 v. Chr. mit nur 15,000 Streitern den obern Euphrat und belagerte die armenische Hauptstadt Tigranocerta; er ließ 5000 Mann vor derselben zurück und zog mit seiner übrigen Streitkraft dem Tigranes entgegen, über deren gegen sein Heer so geringe Zahl derselbe sich spöttisch geäußert haben soll, daß sie für eine Gesandtschaft zu viele, für ein Heer zu wenige feien. Aber die 10,000 Römer erfochten nach einem zweitägigen Kampfe und Gemetzel einen glänzenden Sieg über die 100,000 Barbaren, deren übermüthiger König nur mit Noth in die Gebirge entkam. Die belagerte Hauptstadt ergab sich alsbald dem Sieger; die darin vorgefundenen Reichthümer waren so ungeheuer, daß sie zur Deckung der Kriegskosten genügten. Da Tigranes, auf Anrathen seines im Unglücke nicht verzagenden Schwiegervaters, sicfrdennoch zu keinen Friedensanträgen herbeiließ, so mußte Lucullus den Krieg fortsetzen und rückte im Spät-Sommer gegen das armenische Hochland vor, um den König von dort in seinem Stammschloß bei Artaxata aufzusuchen und eine schließliche Entscheidung zu erzwingen. Mithridates hatte wieder eine jener furchtbaren Volkserhebungen zu bewerkstelligen gewußt, die den
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