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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 609

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
167. Cäsar's Krieg in Gallien. 609 ganze Küste von der Mündung der Loire bis zu der des Rheins auf gegen Rom; die entschlossensten Patrioten aus allen celtischen Gauen eilten, um mitzuwirken an dem großen Werke der Befreiung. Man rechnete schon auf den Aufstand der gefammten belgischen Eidgenossenschaft, auf Beistand aus Britannien, auf das Einrücken der überrheinischen Germanen. Cäsar sandte Labienus mit der ganzen Reiterei an den Rhein, um die gährende belgische Landschaft niederzuhalten und nötigenfalls den Germanen den Uebergang über den Fluß zu wehren. Allein der eigentliche Heerd der Jnfurrection waren die durch Handel und Schifffahrt mächtigen Veneter; gegen sie ward zu Lande und zur See der Hauptangriff gerichtet. Eine Flotte, die theils aus den Schiffen der untertänigen Celtengaue, theils aus einet Anzahl römischer, eiligst aus der Loire erbauter und mit Ruderern aus der natbonensifchen Provinz bemannter Galeeren bestand, führte der Unterseldherr Decimus Brutus heran; Cäsar selbst rückte mit dem Kern seiner Infanterie in das Gebiet der Veneter ein. Als die römische Flotte, lange in der Loiremündung von Stürmen zurückgehalten, endlich an der bretagnischen Küste eintraf, führten die Selten, ihrer Ueberlegenhett auf diesem Elemente sich bewußt, 220 Segel heran, weit mehr, als die Römer hatten aufbringen können; auch waren ihre hochbordigen Segelschiffe bei Weitem geeigneter für die hochgehenden Fluten des Atlantischen Meeres, als die niedrigen Ru-bergateeren bet Römer mit ibren scharfen Kielen. Allein die römischen Schiffsleute zerschnitten die Tam, durch welche die Raaert an den Masten befestigt waren, mittels an langen Stangen befestigter Sicheln; Raaen und Segel stürzten herab, und leicht gelang es den römischen Booten, durch vereinten Angriff des gelähmten feindlichen Schiffes sich zu bemeiftem. So ward diese Seeschlacht — so weit die geschichtliche Kunde reicht, die älteste aus dem Atlantischen Ocean geschlagene — eben wie 200 Jahre zuvor das Treffen bei Mylä (s. S. 514), trotz der ungünstigsten Verhältnisse, durch eine von der Noth eingegebene glückliche Erfindung zum Vortheil der Römer entschieden. Die Folge des von D. Brutus erfochtenen Sieges war die Ergebung der Veneter und der ganzen Bretagne. Während dessen hatte derselbe Ctassus, dem im vorigen Jahre die vorläufige Unterwerfung der Normandie und Bretagne gelungen war, nach zwei glücklichen Schlachten den größten Theil von Aquitanien unterwerfen. So war benn am Schluß des britten Felbzuges nur noch ein kleiner Theil, bet eigentliche Kern des celtischen Galliens, übrig, der aber, von allen Seiten durch die römische Provinz eingeschlossen, sich auf die Dauer natürlich nicht halten konnte. Die schwächste Seite Galliens war damals wie noch heutzutage der Nordosten, wo die letzten Ausläufer der Grenzgebirge sich in weite Ebenen verlaufen, und ein Feind, bet oberhalb der Maasmündung den Rhein überschritten hat, ohne alle Schwierigkeiten bis ins Herz des Landes mit großen Pütz, Histor. Darstev. u. Charakteristiken I. 2. Aufl. 39
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