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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 619

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
169. Cäsar's Kriege im Orient. 619 Cäsar, seiner Gewohnheit getreu, wo er einmal in dem weiten Reiche sich befand, die Verhältnisie sogleich und persönlich endgültig zu regeln, überdies in dringender Geldverlegenheit, landete in Alexandria mit den zwei ihn begleitenden Legionen, nahm Quartier in der königlichen Burg und ging daran, die nöthigen Summen beizutreiben und die ägyptische Erbfolge zu ordnen. Den beiden kriegführenden Geschwistern (f. S. 618) ward die sofortige Einstellung der Feindseligkeiten anbefohlen und beide zur Untersuchung und Entscheidung des Streites vor den Sckiedsherrn geladen. Der königliche Knabe befand sich bereits in der Burg und auch Kleopatra stellte dort sich ein. Cäsar sprach das Reich Aegypten, dem Testament des Auletes gemäß, den beiden geschwisterlichen Gatten Kleopatra und Ptolemäus Dionysus zu. Allein im Stillen bereitete ein Ungewitter sich vor. Alexandria war eine Weltstadt so gut wie Rom, an Einwohnerzahl der italienischen Hauptstadt schwerlich nachstehend; in der Bürgerschaft war ein reges nationales Selbstgefühl, und man kann sich ihre Empfindungen denken, als sie in der Residenz der Lagiden den römischen Feldherrn schalten und ihre Könige vor seinem Tribunal Recht nehmen sah. Cäsar hatte, so wie er sich nach der Landung mit seiner Handvoll Leute dieser erbitterten Menge gegenüber fand, die ungeheure Gefahr wohl begriffen, in der er schwebte. Er verschanzte sich in der königlichen Burg und ließ, da es an Zeit gebrach, die in dem Haupthafen stationitte ägyptische Kriegsflotte in Sicherheit zu bringen, dieselbe anzünden und zugleich den nächsten unterthänigen Landschaften den Befehl zugehen, schleunigst Truppen und Schiffe nach Aegypten zu senden. Da Cäsar von der Landseite nicht zu überwältigen war, richteten sich die Anstrengungen der Belagerer darauf, seine Flotte zu vernichten und ihn von der See abzuschneiden, auf der die Zufuhr ihm zukam. Sie stellten mit den Resten ihres Arsenals ein kleines Geschwader her und bemächtigten sich der von Cäsar besetzten Leuchtthurrn-Jnsel Pharos, die durch einen Damm mit dem festen Lande (dem Bruchium) zusammenhing. Dadurch wurde die schmale und klippige Mündung des Hafens gesperrt. Bei dem Versuche, die Insel wieder zu gewinnen, tarn Cäsar selbst in die äußerste Lebensgefahr: denn als die unversehens gelandeten Aegyptier die auf dem Damm zusammengedrängten römischen Soldaten von hinten angriffen und die ganze Maffe in wilder Verwirrung ins Meer sprengten, so daß 400 Soldaten und noch mehr Matrosen ertranken, sprang der Feldherr selbst vom Damm auf sein Schiff, und als dieses wegen Ueberfüllung anfing zu sinken, schwamm er unter einem Pfeilregen einige hundert Schritte weit nach einem andern Schiffe, in der einen Hand einige wichtige Schriften emporhaltend, um sie nicht verderben zu laffen. Endlich kam der ersehnte Entsatz zu Lande von Syrien her. Cäsar rückte in das Delta, wohin der König sich zurückgezogen hatte, erstürmte das Lager, und was von den Aegyptiern nicht unter den feindlichen Schwertern siel, ertrank bei dem Versuch, zu der Nilflotte zu entkommen. Mit einem der Boote, die mit Mc.rschen überladen sanken, ver-
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