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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 657

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
181. Die glücklichste Periode des römischen Reiches. 657 10. Legion aus. Der Sohn, 53 zu Italic« in der Provinz Bätica geboren, diente erst im Orient, mit seinem Vater, später im germanischen Heere am Rhein. Dadurch gewann er frühzeitig die ausgedehntesten Localkenntnisse, und das Lagerleben unter den verschiedenen Himmelsstrichen härtete seinen Körper gegen klimatische Einflüsse bis zur Unempfindlichkeit ab. Wahrscheinlich im I. 97 übertrug ihm Nerva die Verwaltung von Ober-Germanien, damals das wichtigste Commando des römischen Reiches in Europa, weil die wiederholten Empörungen der römischen Legionen am Rhein von den Germanen jenseit des Rheines unterstützt wurden, weßhalb Trajan zuerst als Legat, dann als Kaiser, hier zwischen Donau und Rhein eine weit vorgeschobene Befestigungslinie anlegte, welche einerseits das schon unter Domitian gewonnene Decumatenland deckte und andererseits für die cisrhe-nanischen Gebiete eine zweite Schutzwehr gegen die Germanen bildete. Er befand sich in Köln, als er durch seinen Vetter Hadrian die Kunde vom Tode Nerva's erhielt. Erst nach vollständiger Sicherung der germanischen Grenze durch Anlage von Festungswerken im Taunus, durch Gründung von Baden-Baden und von Colonia Trajana (Xanten) am Niederrhein kam er (99) nach Rom. Der derbe Soldat wußte seine Herrschaft zu befestigen durch freundliche Zuvorkommenheit gegen den Senat, dem er durch völlige Freiheit in den Verhandlungen seine alte Würde zurückgab, wogegen er vom Senate den Ehrennamen „Vater des Vaterlandes" und zwei Jahre später den Beinamen „Opt'mus" erhielt. Die Soldaten wußte er, wie Julius Cäsar, für seine Person einzunehmen, indem er mit ihnen Hunger und Durst ertrug und sich, gleich einem gemeinen Krieger, allen Mühen des Dienstes unterzog: väterlich sorgend für seine Untergebenen, war er stets der Letzte, der sich zur Ruhe legte. So erzeugte sich im Heer eine Begeisterung für den Kaiser, welche in Verbindung mit der strengen Zucht, die er herstellte, nicht wenig zu den Erfolgen seiner spätern Kriege beigetragen hat. Das Volk gewann er durch Spenden („Eongiarien") und Spiele und hatte eine ausnehmende Freude an der Befriedigung der Massen. Kaum ist ein Kaiser leutseliger und zugänglicher gewesen. Wie sein Palast Jedermann offen stand, Jedermann ihn anreden und begleiten durste, wenn er sich öffentlich zeigte, so liebte er auch, unangemeldet und ohne Begleitung in Privathäuser einzutreten. Nicht nur die Masse des Volkes verehrte ihn wie einen Abgott, sondern auch die einsichtigsten Männer jubelten ihm zu und erkannten in ihm den Träger einer glücklichen Zeit. Die beiden Kriege gegen die Dacier (im I. 101 und 105). Nachdem Trajan in seinen ersten Regietungsjahren durch eine treffliche administrative und legislatorische Thätigkeit das Reich nach innen consolidirt hatte, konnte er seine ganze Kraft auf die Besiegung eines Feindes verwenden, der schon seit mehreren Menschenaltern die Provinzen an der untern Donau beunruhigt und in jüngster Zeit auf's Neue eine drohende Haltung ange-nommen hatte. Nach der Regulirung der politischen Beziehungen zu Germa-Pütz, Histor. Darstell, u. Charakteristiken I. 2. Aufl. 42
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