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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 666

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
666 Xi. Die Römer. welcher er starb, Sein schwacher Sohn Gallienus schwelgte in Rom, wahrenb die Barbaren im Norden und Osten immer kühnere Angriffe auf das Reich machten. Die bedrohten Grenzländer mußten sich selbst schützen, und theils das Volk, theils die Legionen riefen tüchtige Anführer zu Kaisern aus, insbesondere wiederholte sich in Gallien das Schauspiel des Kampfes um die Kalserwurde tnt Kleinen, da hier eine ganze Reihe von Usurpatoren auftrat, von denen sich zuletzt Tetricus behauptete. Der tüchtigste von den 19 Gegen! kaisern gegen Gallienus, die man sonderbarer Weise die dreißig Tyrannen genannt hat, war Odenaihus in Palmyra (261-267), der von Gal-henus als Kaiser des Orients erkannt wurde und die Herrschaft seiner heldenmüthigen Gemahlin Zenobia wie ein Erbtheil hinterließ. Als endlich Gallienuv einem in Jllyricum ausgestandenen Thronprätendenten entgegen zog, fiel er bei der Belagerung von Mailand als Opfer einer Verschwörung mehrerer Feldherren, deren Seele Aurelianus gewesen sein soll. Doch erntete zunächst Claudius Ii. die Früchte der blutigen That, allein nach einem glücklichen Feldzuge gegen die Gothen (daher „Gothicus") starb er an der Pest, und es folgte nun Aurelianus. Mit weiser Mäßigung wandte er einen neuen Einfall der Gothen dadurch ab, daß er ihnen die schwer zu behauptende Provinz jenseit der Donau, Datiert, überließ, deren römische Einwohner im nördlichen Mosten (Dacia Aureliana) angesiedelt wurden. Auch schlug er W bis Um-btten vorgedrungenen Alemannen tief in ihr Land zurück, sicherte aber dennoch Rom gegen plötzliche Ueberfälle durch eine neue Stadtmauer. Nachdem er seine Herrschaft im Westen, wo sich nur noch' Tetricus in Gallien behauptete für hinlänglich erstarkt hielt, zog er (272) nach Asien, um durch Zerstörung des Palmyrenischenreiches auch den Osten wieder zu gewinnen. Zenobia, die ihre Zeit zwischen dem Studium der Wissenschaften und dem Vergnügen der Jagd theilte, an Schönheit mit Kleopatra wetteiferte, an Tugend sie weit übertraf, hatte theils durch Gewalt, theils durch schlaue Unterhandlungen das Reich ihres Gemahls über Klein-Asien bis nach Bithynien ausgedehnt, doch ging dieser Zuwachs, als Aurelian in Klein-Asien erschien, rasch ver! loren. Nach zwei Niederlagen, bei Antiochia und bei Emesa am Rande der Wüste, flüchtete sie in ihre Hauptstadt, die, rings von der Wüste umgeben, bald den äußersten Mangel an Lebensmitteln empfand. Zenobia verließ in dunkler Nacht auf einem Dromedar die Stadt, um persönlich die Hülfe des persischen Königs zu begehren und mit dieser eine dritte Schlacht zu versuchen. Doch ihre Flucht ward dem Aurelian verrathen, und sie selbst am Euphrat gefangen genommen, worauf die Stadt capitulirte, Anfangs mit Schonung behandelt, aber nach der späteren Ermordung der römischen Besatzung der Zerstörung preisgegeben wurde. Ueber das Ende der Zenobia lauten die Nachrichten sehr verschieden: nach Einigen starb sie aus dem Wege nach Europa entweder an einer Krankheit, ober sie befreite sich, wie Kleopatra,
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