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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 672

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
672 Xi. Die Römer. jenen Usurpatoren gegenüber, die er theils anerkannte, theils verwarf Endlich wollte Niemand mehr Cäsar, jeder Angustus sein. Im I. 308 gab es sieben Auguste, Jeder hatte sein Reichsgebiet, das er eifersüchtig gegen den verhaßten Nachbar abschloß, Jeder war des Andern offener Feind oder nur sein Verbündeter gegen einen Dritten, bis er ihn selbst zu gelegener Zeit würde stürzen können. Alle Intriguen, alle Laster und Verbrechen wurden entfesselt. Haß zwischen Vater und Sohn, Mord der nächsten Verwandten, Selbstmord aus Verzweiflung, Kämpfe, Abfall der Heere. Ruin der Provinzen Verfolgung der Christen, - das war der Inhalt dieser Jahre, wo die Zeit der dreißig Tyrannen zurückgekehrt, das Reich aus den Fugen zu gehen schien. Als 311 Galerius, der Ober-Kaiser des Ostens, an einer elelhaften— Krankheit starb, folgte ihm Maximinus in Asien, ein Mann, der zu bereuen pflegte, was er im Trunke gethan, und deßhalb verbot, feine Befehle zu vollziehen, bis er nüchtern geworden sei, nach christlichem Urtheile der gottloseste Mensch, den es je gegeben. Ueber Griechenland und die illyrischen Provinzen herrschte der Augustus Licinius, ein kluger und erfahrener Feldherr und einstweilen ein Regent von toleranten Grundsätzen. Im I. 312 vereinigten sich die beiden christenfreundlichen Auguste, Konstantin und Licinius, um ihren Nachbar Maxentius (in ihrer Mitte) zu vernichten. Nach mehreren Schlachten erfolgte die Entscheidung vor Rom, beim sogenannten rothen Felsen. Gonftantin wußte durch die Erzählung von einer himmlischen Vision seine Soldaten siegesgewiß zu machen und die Einreihung des Labarums, eines neuen Feldzeichens mit christlichen Emblemen, unter die römischen Adler entflammte den Muth der gewiß zahlreichen Christen im Heere gegen die weit überlegenen Schaaren des heidnischen Tyrannen. Maxentius ertrank in der Tiber, fein Haupt ward, auf eine Lanze gesteckt, durch die Straßen Roms getragen. Jubelnd begrüßten Heiden und Christen Constantin als ihren Erretter, als er an der Spitze seiner Germanen und gallischen Legionen in Rom einzog. Ihm gehörte jetzt das Reich dis an die illyrischen Grenzen und seitdem (312) hatte er nur noch zwei Mitregenten, Maximinus und Licinius. Im Winter 313 kam Licinius zu seinem mächtigen Freunde Constantin nach Mailand und heirathete dessen Schwester. Beide Schwäger vereinigten sich zu dem berühmten Edict der Glaubensfreiheit, wodurch die Staatsreligion aufgehoben und das Christenthum von einer abwechselnd geduldeten und verfolgten Religion zu einet vollkommen gleich berechtigten erhoben wurde. Von Mailand ging Konstantin nach Gallien, um, wie schon einmal in den ersten Jahren feiner Regierung, die Franken, das furchtbarste der germanischen Völker, zu bekämpfen. Licinius eilte nach Osten, weil Maximinus in die Länder des abwesenden Nachbarn eingefallen war. In der Schlacht unweit Adrianopel ging ein Theil der Truppen des Maximinus zu Licinius
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