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1. Die Geschichte des Alterthums - S. 678

1873 - Köln : DuMont-Schauberg
678 Xi. Die Römer. zwischen den Homousianern und Homöusianern (Arianern) im Orient wie im Occident. Vor Allem beabsichtigte Julian eine Reform des Heidenthums, als sicheres Mittel zur Vernichtung des Christenthums. Wie aber die Neu-platoniker das Beste, was sie besaßen, den christlichen Ideen entnommen hatten, so wollte auch Julian eine der christlichen nachgebildete Hierarchie einrichten, fand aber für diese Entwürfe und Bemühungen bei seiner eigenen Partei wenig Eifer. Dagegen vereinigten sich in dem unauslöschlichen Haß gegen den „Apostaten" alle Christen, mit Hintansetzung ihrer Sectenkämpse, und es drohte ein allgemeiner Bürger- und Religionskrieg auszubrechen. Vor diesem äußersten Unglücke wurde das Reich durch den Perserkrieg bewahrt. Julian wollte, wie Alexander der Große, das persische Reich vernichten, und glaubte dadurch das zerfallene römische wieder herzustellen. Zahlreiche gothische Hülsstruppen vermehrten die Stärke der römischen Legionen, mit denen er im Frühjahre 363 von Antiochia aufbrach und nach einem kühnen Uebergange über den Tigris in das Innere Persiens vorrückte. Die Kriegführung der immer zurückweichenden Perser und der Haß der assyrischen Einwohner, welche ihre Vorräthe und Aecker mit eigener Hand verwüsteten, nöthigten das siegreich vorgedrungene römische Heer schon nach zwei Wochen zum Rückzüge in nordwestlicher Richtung. Unsägliche Leiden begannen: verschmachtend in Durst, Hunger und Anstrengungen ohne Gleichen, wankten die römischen Legionäre hin, und die Germanen, an rauhes Klima gewöhnt, erlagen noch schneller den senkrechten Strahlen der Junisonne. Julian hielt den Muth und das Vertrauen der Soldaten dadurch aufrecht, daß er alle Leiden und Strapazen mit seinen Treuen theilte und sich selbst noch größeren Entbehrungen unterzog, als sie. Beinahe hatte das römische Heer den Tigris wieder erreicht, als es plötzlich von allen Seiten angegriffen wurde; Julian, der in das wildeste Gewühl der Schlacht stürzte, ward von einem Pfeile in die Leber getroffen und verschied (32 I. alt) in seinem Zelte, nachdem er noch die tröstende Nachricht vernommen, daß Römer und Germanen seinen Tod an den bereits siegenden Persern durch eine blutige Niederlage gerächt hätten. Die Bestürzung der Heiden war so groß wie der Jubel der Christen, als die Kunde vom Tode Julian's durch die Provinzen flog; seine Einrichtungen, mit denen er das Reich wiederherzustellen und zu beglücken gemeint hatte, verschwanden schnell und spurlos. Die Wahl der Ossiciere fiel auf den christlichen Ossicier Jovianus mehr wegen der Verdienste seines Vaters, der die berühmte Legion der Jovianer mit Auszeichnung commandirt hatte, als wegen seiner eigenen, wiewohl liebenswürdigen Eigenschaften. Jovianus, 363—364. Während Jovianus den Rückzug bis zum Tigris fortsetzte, erschienen Boten vom Perferkönige Sapor, um Frieden anzubieten, unter der schmachvollen Bedingung, daß die 5 Provinzen jenseit des Tigris, welche Galerius
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