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1. Kleine Geschichte - S. 26

1909 - Breslau : Hirt
26 Geschichte. §§ 20—22. vorgedrungen. Friedrich traf auf die dreimal so starke feindliche Armee am 5. November bei Roßbach. Mit geringen Verlusten erfocht hier Friedrich einen glänzenden Sieg über die übermütigen Franzosen, der namentlich dem kühnen Reitergeneral Seydlitz zu danken war. In ganz Deutschland jubelte man: „Und wenn der große Friedrich kommt und klopft nur auf die Hosen, so läuft die ganze Reichsarmee, Panduren und Franzosen." *Jn Schlesien aber waren die Österreicher siegreich vorgedrungen. In Eilmärschen zog Friedrich dorthin. Am 5. Dezember wagte er den Angriff auf den weit überlegenen Feind bei Leuthen. Durch eine meisterhafte Schlachtordnung täuschte er den Feind, und die Tapferkeit der Seinen errang den Sieg. — (Besser: Der Choral von Leuthen.) — Friedrichs Geistesgegenwart zu Lisia. 1758 fielen die Russen raubend und plündernd in die Neumark ein. Friedrich schlug sie im August bei Zorndors; die meist betrunkenen Russen wichen nicht und mußten reihenweise niedergeschlagen werden. — Von hier aus führte Friedrich sein Heer nach Sachsen. Trotz vielfacher Warnungen bezog er in bedrohlicher Nähe des Feindes bei Hochkirch (Bautzen) ein offenes Lager. Daun griff ihn am frühen Morgen des 14. Oktobers an, und Friedrich mußte sich unter schweren Verlusten zurückziehen; aber Daun wagte nicht, ihn zu verfolgen. 1759 erlitt Friedrich im August eine schwere Niederlage bei Kunersdorf (Frankfurt a. O.) gegen die vereinigten Russen und Österreicher. Der König selbst kam in Lebensgefahr, und nur die Zwietracht der Sieger rettete sein Heer vor Vernichtung. 1760 siegte Friedrich im August bei Liegnitz und im November bei Torgau. Friedrich griff die Österreicher von vorn an und wurde zurückgeschlagen. Aber Zieten packte den Feind herzhaft im Rücken und von der Seite und errang den Sieg. — 1761 wagte Friedrich keine Schlacht im offenen Felde, er verschanzte sich bei Bunzelwitz (Schweidnitz). Seine Lage war schlimm; aber Zielen tröstete ihn damit, daß Gott ihn nicht verlassen werde. 1762 starb die Kaiserin von Rußland. Ihr Nachfolger schloß mit Friedrich Frieden. 1763 kam es endlich zu Hubertusburg (Sachsen) zum Frieden mit Österreich. Friedrich behauptete Schlesien, und Preußen galt von jetzt ab als Großmacht. E. Friedrichs Friedenswerke. * 1. Der König sah sich als den „ersten Diener" seines Staates an und arbeitete darum mit der größten Pflichttreue. („Wie sich der alte Fritz hat wecken lassen.") Seine Zeit hatte er sorgsam eingeteilt. Sehr früh stand er des Morgens auf, las die eingegangenen Berichte, beriet sich mit seinen Räten und ging dann zur Parade. Nach Tisch blies er die Flöte und arbeitete darauf wiederum. Abends erfreute er sich an der Unterhaltung mit gelehrten Männern, namentlich gern mit Franzosen, und an Musikaufführungen. So lebte er des Winters in Berlin und Potsdam und des Sommers in Sanssouci. 2. Die Wunden der schweren Kriege heilte Friedrich durch große Sparsamkeit und durch Austeilung von Saatkorn und Pferden an die Bauern. Sumpfige Gegenden an der Oder, der Warthe und der Netze legte er trocken. 300 neue Dörfer gründete er in diesen Gegenden, und voll Freude konnte er ausrufen: „Da habe ich mitten im Frieden eine ganze Provinz gewonnen." Auch veranlaßte er allerwärts den Kartoffelbau, empfahl den Anbau von Klee und Lupine, führte das spanische Edelschaf ein und gründete viele Landschulen. — Den Gewerbsleiß und den Handel förderte er durch Anlage von Fabriken, bare Unterstützungen, Gründung der Königlichen Bank, den Bau vieler Kanäle und Hebung des Bergbaues. Gern gab er Geld her zum Aufbau von Häusern; er sprach: „Ich habe kein größeres Vergnügen, als wenn ich einem armen Manne kann ein Haus bauen lassen." 3. Die Rechtspflege verbesserte Friedrich durch Abschaffung der Folter und durch Ausstellung des „Allgemeinen Landrechts". Er erstrebte ein schnelles und
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