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1. Geschichte - S. 77

1908 - Breslau : Hirt
§ 33. Die Befreiungskriege. 77 zosen in die Finten der hochangeschwollenen Neiße. Mit seinem: „Vorwärts Kinder!" feuerte Blücher die Seinen zur Verfolgung des gänzlich zersprengten Feindes an. Erst am Bober ließ er halten. Seine Soldaten nannten ihn den „Marschall Vorwärts"; sein dankbarer König aber ernannte ihn zum Fürsten von Wahlstatt. An dem Tage der Schlacht an der Katzbach wurde die Hauptarmee bei Dresden von Napoleon geschlagen, so daß sie sich nach Böhmen zurückziehen mußte. Napoleon sandte seinen General Vandamme auf dem kürzesten Wege nach der böhmischen Grenze, um den Verbündeten den Rückweg zu verlegen. Doch wurde dieser aufgehalten durch den Heldenmut der Russen und dann vom preußischen General Kleist geschlagen und mit seinem Heere bei Kulm und Nollendorf (nördlich von Teplitz) gefangen genommen. — Ein abermaliger Vorstoß Napoleons nach Norden wurde von Bülow bei Dennewitz (östlich von Wittenberg) Anfang September zurückgewiesen. Blücher zog mit seinem Heere westwärts, vermied aber schlau jede Schlacht, die Napoleon ihm mit überlegenen Kräften anbot, und überschritt zwischen Torgau und Wittenberg die Elbe. Das auf der Westseite beiwartenburg aufgestellte französische Heer ward vonyork nach heißem Kampfe geschlagen. (Daher „Jork von Wartenburg.") 6. Leipzig. Nun konnten sich die Nordarmee und die Schlesische vereinigen, sie zogen bis in die Gegend von Merseburg und umschlossen so Napoleon im Norden und Westen. Dieser mußte seine Stellung bei Dresden verlassen; er zog in die weite Ebene um Leipzig und erwartete den Entscheidungskampf, in welchem er vor dem an Zahl stärkeren Heere der Verbündeten den Vorteil voraus hatte, daß sein Heer unter einheitlicher Führung stand. Am 16. Oktober begann die furchtbare Völkerschlacht, an der fast alle Völker Europas teilnahmen. Im Norden griff Blücher mit seinem Heere das von den Franzosen mit großer Zähigkeit verteidigte Möckern an. Jedes Haus und jede Mauer mußte von den Preußen einzeln erobert werden. Mehrmals wurden sie von der Übermacht der Franzosen wieder zurückgedrängt; aber endlich behaupteten sie das Dorf, allerdings mit großen Verlusten; denn fast die Hälfte des Heeres bedeckte tot oder verwundet das Schlachtfeld. — Ebenso furchtbar wütete die Schlacht im Südosten von Leipzig. Hier kämpften Preußen, Österreicher und Russen unter Schwarzenbergs Führung um das Dorf Wachau, das Napoleon verteidigte. Furchtbar wüteten die Kugeln französischer Geschütze in den Reihen der Verbündeten, ein gewaltiger Reiterangriff brachte selbst die drei Monarchen in Gefahr und erschütterte die Reihen der Braven, und schon ließ Napoleon in froher Siegeshoffnung in Leipzig die Glocken läuten und sandte Siegesnachrichten nach Paris. Aber die Verbündeten erhielten neue Verstärkungen, so daß diese Schlacht ohne einen entscheidenden Sieg für Napoleon endete. — Der 17. Oktober war ein Sonntag; die Waffen der erschöpften Krieger ruhten. Neue Truppenmassen der Verbündeten erschienen vor Leipzig und schlossen den Kreis um Napoleon immer dichter. Napoleon hoffte an diesem Tage durch glänzende Versprechungen den Kaiser von Österreich, seinen
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