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1. Geschichte - S. 90

1918 - Breslau : Hirt
90 § 40. Kaiser Wilhelm I. als Friedensfürst und seine Mitarbeiter. er am 22. März 1887 seinen 90. Geburtstag feierte. Doch hat er auch recht schmerzliche Erfahrungen machen müssen. Zwei verkommene Menschen erhoben ihre Mörderhände gegen den geliebten Kaiser. Das ganze Volk trauerte und schämte sich. Jene Verruchten gehörten der Partei an, die auf gewaltsame Weise, durch Empörung, die Lage der Arbeiter verbessern will. Kaiser Wilhelm begann damals, auf friedliche, gesetzliche Weise für die Armen zu sorgen, damit diese weiterhin keinen Grund zur Unzufriedenheit hätten, wie ja auch seine Vorfahren gerade für die Armen unter ihren Untertanen gesorgt haben (§§ 29, 30, 32). In seiner Botschaft vom 17. November 1881 an den Reichstag sagte er: „Wir würden dereinst mit um so größerer Befriedigung auf alle Erfolge zurückblicken, mit denen Gott Unsere Regierung sichtlich gesegnet hat, wenn es Uns gelänge, den Hilfsbedürftigen größere Sicherheit des Beistandes, auf den sie Anspruch haben, zu hinterlassen!" Später fügte er hinzu: „Wir halten es für eine Unserer ersten Pflichten, die Lage der arbeitenden Klassen zu fördern!" Schon er erließ das Krankenkassen- und das Unfallversicherungsgesetz, so daß der kranke oder der bei seiner Arbeit verunglückte Arbeitet einen gesetzmäßigen Ansprach auf freie ärztliche Behandlung, auf Arznei und Krankengeld erhielt. Wie Kaiser Wilhelm Ii. für die Arbeiter weiter gesorgt hat, lies § 42! 2. Tugenden Kaiser Wilhelms I. und sein Tod. Außer Weisheit und Tapferkeit waren noch viele andere herrliche Tugenden an Kaiser Wilhelm I. zu rühmen; so war er sehr einfach in seiner Kleidung und mäßig im Essen und Trinken. Seine Kleider trug er so lange, als es irgend anging; Wein trank er selbst bei Tisch nur in kleinen Mengen. Von seiner Herzensgüte und Wohltätigkeit erzählt man sich viele herrliche Beispiele, desgleichen von seiner Dankbarkeit. Stets bat er, selbst seine Diener, um Dienstleistungen und versäumte es nicht, für dergleichen zu danken. (Vergl. hierbei Nr. 4.) — Dabei war er von Herzen fromm. Er sprach einst: „Ich will, daß meinem Volke die Religion erhalten bleibe!" Von seiner Arbeitsamkeit und Pflichttreue legte er noch auf dem Sterbebette Zeugnis ab. („Ich habe keine Zeit, müde zu sein!") — Tiefer Schmerz erfüllte aller Herzen, als am 9. März 1888 der geliebte Kaiser verschied. — Selbst in den fernsten Zeiten wird Kaiser Wilhelm I. gerühmt werden als einer der größten und edelsten Menschen und Herrscher! 3. Kaiser Wilhelms I. große Bedeutung besteht darin, daß er Preußen groß und mächtig und Deutschland einig gemacht hat. — Seit der Zeit Napoleons I. gab es kein deutsches Reich mehr. Die deutschen Staaten waren nur lose miteinander verbunden, vielfach untereinander uneinig und darum nach außen ohnmächtig. Jetzt ist Deutschland einig und stark und dadurch mächtig geworden. — Durch Beginn der Arbeiter-Schutz-Gesetzgebung hat Wilhelm I., als der erste von allen Fürsten, begonnen, „die Ausgleichung ungesunder wirtschaftlicher Gegensätze" herbeizuführen und den Forderungen der Arbeiterwelt gerecht zu werden, die
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