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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 34

1878 - Danzig : Gruihn
34 Geschichte des Alterthums. — Die Griechen. So sandte nun Zeus das reizende Uebel auf die Erde, und Prometheus' Bruder, nichts Böses ahnend, vermählte sich mit der Jungfrau, welche die Stammutter aller Frauen wurde. Bisher waren die Menschen frei von Leiden und Krankheit gewesen; aber jetzt ließ das Weib aus dem Fasse der Uebel alle einzelnen Uebel unter die Menschen fliegen. Nur die Hoffnung blieb am Rande des Fasses hängen und vermochte nicht zu entrinnen, weil Zeus den Deckel wieder schnell verschließen ließ. Seitdem find die Sterblichen von Jammer und Trübsal umgeben. 18. Sage von der großen Ilut. Deukalion. Anfang der Flut. Die Griechen hatten ihre Sage von einer großen Flut gleich vielen andern Völkern des Alterthums. Das Menschengeschlecht, so heißt es, war derart durch Frevel und Sünde verwildert, daß keine Hoffnung auf Besserung mehr vorhanden war. Zeus, der höchste Gott und Weltregierer, beschloß daher, die Menschen zu vertilgen. Er goß aus den Schleusen des Himmels unendlichen Regen herab, und Poseidon, sein Bruder, der Beherrscher des Meeres und aller Gewässer, ließ seine Wasser aus den Felsenkammern der Erde hervorbrechen, so daß bald die ganze Erde überflutet war. Wolf und Schaf, Löwe und Tiger schwammen bunt durcheinander in dem Wasserschwall, der sie zuletzt verschlang, und die Menschen suchten Schutz auf den Hügeln und Bergen und in den Schiffen; Hügel und Berge überdeckte die Flut, und wer im Schiffe den Wogen entging, den verzehrte der Hunger. Deukalion und Pyrrha. In Griechenland rettete sich nur ein Menschenpaar, der gerechte Deukalion (ein Sohn des Gottes Prometheus) mit Pyrrha, feinem frommen Weibe. Auf des Prometheus Rath hatte er vor dem Herannahen der Flut ein festes und wohlüberdecktes Schiff gebaut und hinlänglich mit Lebensrnitteln versehen. Lange waren beide voll Angst und Trauer in ihrem Schifflein umhergetrieben; da blieben sie endlich an dem Gipfel des Parnassus hangen, welcher in der Mitte von Griechenland über alle andern Berge emporragt und nicht von den Gewässern überdeckt worden war. Ende der Flut. Als Zeus dieses durch seine Frömmigkeit ausgezeichnete Menschenpaar von so vielen Tausenden allein noch übrig sah, ließ er die Wasser sich verlaufen und gab der Erde ihre vorige Gestalt wieder. Doch sie war nun öde und leer. Deukalion und Pyrrha waren aber in tiefer Trauer, da sie sich so einsam sahen. Sie beschlossen, den Rath und die Hülfe der Götter an der Orakelstätte zu Delphi zu erflehen, die unten am Fuße des Parnassus lag. Damals weissagte dort noch nicht Apollon, sondern die Göttin Themis. Diese gab, als die Unglücklichen fragten, durch welche Kunst das Menschengeschlecht wieder hergestellt und die Erde neu belebt werden könnte, die Antwort: „Geht aus dem Tempel, hüllt euch beide das Haupt und löst die gegürteten Kleider; werft sodann die Gebeine der großen Erzeugerin rückwärts". Bevölkerung der Erde. Lange sannen sie über den Sinn des dunkeln Spruches nach. Endlich sprach Deukalion: „Wenn mein Scharfsinn mich nicht trügt, so ist die große Erzeugerin die Erde, und die Sterne in ihrem Innern sind ihre Gebeine, die sollen wir rückwärts werfen". Zwar zweifelten sie noch an der Richtigkeit der Deutung, doch was schadete eine Probe? Sie gingen hinab in das Thal, verhüllten ihr Haupt, entgürteten die Gewänder und warfen die Steine. Und siehe, die Steine, welche Deukalion warf, wurden zu Männern, aus denen der Pyrrha entstanden Weiber. So
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