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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 57

1878 - Danzig : Gruihn
Odysseus. 57 sich aus Kämpfe versteht". Zürnend erwiderte Odysseus: „Wisse, ich bin kein Neuling im Wettkampf; jetzt aber umringt mich Kummer und Noth. Doch so entkräftet ich bin, so versuche ich doch den Wettstreit, denn deine Rede nagt mir an der Seele". Er nahm nun eine Wurfscheibe, größer, dicker und schwerer, als alle andern und schwang sie, daß der Stein hoch über seinem Kopse wegsauste; er fuhr weit hinaus über das Zeichen aller andern, und jedermann sagte: „In diesem Kampfe wird den Fremdling sicher kein anderer übertreffen". Odysseus aber fuhr fort gegen die Jünglinge: „Habt ihr Herz und Muth, so kommt und versucht mit mir jeden andern Kampf; ich weigere mich keines, denn ihr habt mich höchlich beleidigt". Alcinous aber erhob sich mit den Worten: „Fremdling, künftig soll deine Tugend gewiß kein Sterblicher mehr tadeln. Beruhige dich, und nimm Theil an unsern andern Freuden". Als alles vorüber war, nahete sich ihm der Jüngling, der die höhnenden Worte gesprochen hatte, überreichte ihm ein schönes Schwert und sprach: „Nimm es freundlich hin, 0 Vater und Gast, und fiel ein kränkendes Wort hier unter uns vor, so mögen es schnell die Stürme verwehen". — Da nahm Odysseus das Schwert mit den Worten: „Dich mögen die Götter segnen mit Heil für dein versöhnliches Gemüthe". Alle kehrten hierauf nach dem Palaste zurück. Jetzt erst fragte ihn der Die trauernde Penelope unter ihren Freiern. König nach feinem Namen, und nun erzählte ihm Odysseus seine Leidensgeschichte, und alle Gäste hörten ihm aufmerksam zu. — Bald darauf ließ der König ein fchnellfahrendes Schiss ausrüsten und schickte Odysseus mit reichen Geschenken nach seiner Heimat. Odysseus auf Jthaka. Als das Schiff in Jthaka ankam, schlief Odysseus und man trug den Helden ans Land und legte ihn unter einen Baum. Die Geschenke aber stellten die Phäaken um ihn her und fuhren wieder heim. Als der Held erwachte, erkannte er fein Vaterland nicht mehr und glaubte auf einer fremden Insel zu sein. In Gestalt eines Hirtenknaben erschien, ihm nun seine Beschützerin, die Göttin Athene, und erzählte ihm, daß er sich auf Jthaka befinde. Penelope und die Freier. Penelope, Odysseus Gattin, hatte lange vergeblich aus seine Rückkehr gehofft und war in schwere Bedrängniß gerathen; denn mehr als 100 vornehme Jünglinge bewarben sich um ihre Hand. Jahre lang schwelgten sie in ihrem Hause und verprassten das Gut des Odysseus, und es war niemand da, der es ihnen wehren konnte. Als die Freier immer zudringlicher wurden, wandte sie eine List an, um sie zu beschwichtigen. Sie sprach zu ihnen: „Ich fange jetzt an ein Gewand zu weben, und wenn es fertig fein wird, will ich einen von euch zum Manne erwählen, wenn ihr mich bis dahin in Ruhe lasset". Die Freier gingen
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