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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 80

1878 - Danzig : Gruihn
80 Geschichte des Alterthums. — Die Macedonier. kommen". Aber Diogenes blieb liegen, als wenn ihm die Ankunft des Königs gar nichts besonderes schiene.' Nachdem ihn der König eine Weile betrachtet hatte, sprach er: „Diogenes, ich sehe, du wohnst schlecht und bist schlecht gekleidet, du darsst dir eine Gunst von mir ausbitten. Wenn es möglich tft, soll es dir gewährt werden". — „Ich habe nichts nöthig", antwortete der Weise. „Willst du mir^aber einen Gefallen thun, König Alexander, so gehe mir ein wenig aus der Sonne". Da erkannte der König, daß er einen Mann gefunden hatte, welcher weder Geld noch schöne Kleider noch sonstige Herrlichkeiten begehrte, sondern mit wenigem zufrieden war, und er rief aus: „Wahrlich, wäre ich nicht Alexander, so möchte ich Diogenes sein!" Nach Bumüller it. Curtmann. 49. Alexanders Aeldzng gegen dieierjer und andere Mlker. Schlacht am Granikus. 334 v. Chr. Nachdem Alexander mehrere unruhige Nachbarn besiegt hatte, trat er seinen großen Eroberungszug an, der in wenigen Jahren das große persische Reich zerstörte. Er setzte mit nur 35,000 Mann nach Kleinasien über die Straße der Dardanellen, damals Hellespont genannt. Daraus besuchte er das Schlachtfeld von Troja, und als er vor dem Grabe des Achilles stand, rief er: „D glücklicher Achilles, der du im Leben einen treuen Freund und im Tode einen Homer zum Sänger deiner Thaten gefunden hast". Nicht weit von der Küste traf er an dem kleinen Flusse Granikus ein persisches Heer. Um es anzugreifen mußte man durch den Fluß. Erfahrene Feldherren rrnderriethen dies dem Alexander. Doch er rief: „Der Hellespont würde sich ja schönten, wenn wir dies Flüßchen fürchteten. Er stürzte mit seinen Soldaten hinein, watete glücklich hinüber, griff an, schlug die Feinde und erbeutete ihr Lager. Aber in dieser Schlacht wäre der allzumuthige Führer bald selbst um's Leben gekommen. Zwei persische Generale sprengten auf ihn los — denn der hohe Federbusch auf spiegelblankem Helm machte ihn kenntlich. Der eine Perser gab ihm einen Hieb auf den Kopf, daß der Helm zersprang, und als er sich zu diesem Gegner wandte, hob schon der zweite den Arm zum Todesstreiche auf. In diesem Augenblicke eilte Klitus, ein braver Macedonier, herbei und schlug dem Perser mit einem fürchterlichen Hiebe von hinten Arm und Schwert zur Erde, indeß Alexander den andern Perser erlegte. Durch diesen Sieg wurde er Herr von Kleinasien. Alexander in Gordimn. Jetzt wandte er sich in das Land nach der Stadt Gordium, unweit des schwarzen Meeres. Hier fand er an einem Wagen den berühmten gordischen Knoten, welcher aus Baumbast so künstlich geschlungen war, daß er unlöslich schien. Ein alter Orakelspruch aber sagte, daß derjenige ganz Asien beherrschen würde, der ihn löste. Als auch Alexander den Knoten untersucht hatte, nahm er sein Schwert und zerhieb ihn. Sein Arzt Philippus. Nahe an dem südöstlichen Winkel Kleinasiens lag die berühmte Stadt Tarsus an einem Flusse. Alexander kam bei großer Hitze, ganz mit Staub und Schweiß bedeckt daselbst an. Das klare frische Wasser des Flusses lud ihn ein, sich zu baden; kaum aber war er hineingestiegen, als die unerwartete Kälte des Wassers ihm plötzlich ein heftiges Fieber erregte. Er mußte herausgetragen werden, ward sehr gefär-lich krank, und kein Arzt getraute sich, ihm etwas zu verordnen, weil jeder fürchten mußte, wenn Alexander stürbe, als die Ursache seines Todes angeklagt zu werden. Da entschloß sich sein treuer Arzt Philippus, ein gefährliches, aber entscheidendes Mittel zu wagen. Er bereitete einen Trank.
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