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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 106

1878 - Danzig : Gruihn
106 Geschichte des Alterthums. — Die Römer. es bet Bercellä (101) am Po zur Schlacht mit den Cimberu. Marius stellte sich so, daß^die Augustsonne den Cimbern ins Angesicht brannte, und der Sturm ihnen Sand und Staub ins Auge wehte. Das half. Obgleich die vorderste Reihe sich mit einer Kette Mann an Mann festgebunden hatte, obgleich die Weiber hinter den Reihen jeden Flüchtling mit Beilen niederhieben: so wurde doch das deutsche Heer geschlagen und beinahe gänzlich vertilgt. 140,000 sollen auf der Stelle umgekommen sein. Mithridates. Der König von Pontus (am schwarzen Meer) in Kleinasien war ein furchtbarer Feind der Römer. Schon in seiner Jugend hatte er, wie einst Hannibal, diesem Volke Feindschaft geschworen. Er war ein Mann von großen Geistesgaben; mit den 22 Völkern, über die er gebot, sprach er eines jeden Zunge, ohne eines Dolmetschers zu bedürfen. Als elfjähriger Knabe hatte er nach dem Tode seines Vaters vor seinen Vormündern und seiner Mutter, die ihm nach dem Leben strebten, in Wälder und Einöden flüchten müssen und sieben Jahre sich unstät umhergetrieben, jede Nacht sein Lager wechselnd. So wurde er ein gewaltiger Aiann von starkem Körper und ausdauerndem Sinn, der als Reiter und Jäger seines Gleichen nicht fand; aber er war auch grausam nach Art eines asiatischen Sultans. Verrath und Mord übte er gegen andere und fürchtete sie von andern; er versuchte seinen Körper an gewisse Gifte zu gewöhnen. Seine Größe zeigte sich besonders in seiner außerordentlichen Rührigkeit und der Großartigkeit seiner Entwürfe. Er strebte nach dem Besitz von ganz Kleinasien , und da ihm hier die Römer im Wege standen, so sah er diese als seine schlimmsten Feinde an. Gegen sie rüstetete er sich im Geheimen mit aller Macht. Als daher der römische Feldherr Aquilius mit geringen Truppen einen Krieg mit ihm anfing, wurde er völlig geschlagen, und Mithridates bemächtigte sich^ in Kurzem fast ganz Kleinasiens. Die Asiaten und Hellenen, der römischen Herrschaft müde, empfingen ihn überall mit offenen Armen und lieferten ihm die römischen Offiziere aus, auch den Aquilius. Mithridates übte gegen den schon bejahrten Mann eine barbarische Grausamkeit. Er ließ ihn bald zu Fuß, an einen Reiter gefesselt, bald aus einen Esel gebunden, durch ganz Kleinasien führen, wobei er gezwungen ward, oft seinen Namen laut auszurufen, und dann ward ihm, damit er feine Habsucht sättige, geschmolzenes Gold in den Hals gegossen, so daß er elendiglich umkam. Gegen diesen gefährlichen Feind wurde der römische Eonsul Sulla zum Feldherrn ernannt. Der erste Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla. 88—83. Marius kränkte sich sehr darüber, daß ihm die^ Feldherrnwürde gegen Mithridates nicht übertragen wurde. Als daher Sulla kaum aus Rom gezogen war, stellte sich Marius an die Spitze eines bewaffneten Volkshaufens und zwang den Senat, dem Sulla den Oberbefehl zu entziehen und ihm die Stelle zu übertragen. Jetzt zog Sulla ergrimmt gegen Marius, und es kam zu einem Kampfe, in welchem Römer gegen Römer fochten. Marius Flucht und Rache. Marius wurde geschlagen und entging kaum dem großen Blutbade. Auf der Flucht vor den nachgeschickten Mördern verbarg er sich in Sümpfen so tief, daß kaum fein graues Haupt aus dem Schlamme hervorstand. Allein er wurde entdeckt, und so wie er war, mit Koth und Schlamm bedeckt, in den Kerker geführt. Ein gallischer Sklave sollte ihn ermorden. Als aber Marius ihn mit einem furchtbaren Herrfcherblicke anfunkelte und mit Donnerstimme ihn anrief: „Du, du willst den Eajus Marius todten?" — Da entfiel dem Sklaven vor Schreck das Schwert, und Marius entsprang aus dem Gefängniß. Unter mancherlei Gefahren und Abenteuern flüchtete er nach Afrika, dem Schauplatz seiner früheren Thaten. Dort, in den schauerlichen Trümmern des einst so blühenden
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