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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 115

1878 - Danzig : Gruihn
Antonius und Octavian. 115 ttgen Fahrzeuge mit silbernen Rudern, purpurnen Segeln und reichen Vergoldungen. Eine liebliche Musik begleitete den Takt der Ruder, und eine Menge schöner Knaben und Mädchen als Liebesgötter gekleidet folgten neben ihr, die in der Gestalt der Venus, der Göttin des Liebreizes und der Schönheit, vor allen hervorstrahlte. Sie war damals 25 Jahre alt, und hatte durch einen passenden Schmuck die Schönheit ihrer Gestalt noch zu erhöhen gewußt- Als die Umstehenden sie sahen, riefen Inbelndestimmen: „Venus kehrt beim Bachus ein!" Sie verfehlte ihren Zweck nicht. Mit Witz und Scherz, mit Verstand und Geschmack und mit tausend angenehmen Gaukeleien nahm sie den entzückten Feldherrn so ein, daß er von diesem ^age an für nichts anderes lebte, als für Kleopatra. Schmausereien und Lustbarkeiten waren das Hauptgeschäft des Tages, und einer suchte den andern in Anordnung derselben zu übertreffen. Einmal wetteten sie, wer von beiden die kostbarste Mahlzect geben würde. Antonius ließ die theuersten Leckerbissen anschaffen. Die Königin dagegen bewirthete ihn ganz einfach; zum Schluß der Mahlzeit aber gab enteil Becher und weniger Flüssigkeit, die nach unserm Gelde an eine Million Mark kostete. Es war nämlich eine Perle in Essig aufgelöst, die rhrer seltenen Grotze wegen diesen Werth gehabt hatte. Schwelgerei. Einst kam ein Fremder in Antonius Küche und sah acht wilde Schweme an Spießen braten. Er erstaunte und meinte, es sei heute hier wohl große Gesellschaft. „Ach nein", sagte der Koch, „es sind nur zwöls Gäste; allein unter diejen Schweinen ist ems immer etwas später aufgesteckt als das andere, damit wir gerade in dem Augeublick, wenn unser Herr befiehlt- das aussuchen können welches dann den höchsten Wohlgeschmack hat". - Antonius und Kleopatra belustigten sich zuweilen mit Angeln. Antonius sing selten etwas und ward dafür ausgelacht. Er befahl daher heimlich einem geübten Schwimmer, so oft er die Angel auswerfen wurde, unvermerkt^unterzutauchen, unter dem Wasser heranzuschwimmen und einen schon gefangenen Fisch an den Angelhaken anzustecken. Dies geschah und Antonius Fug mit ledern Zuge die schönsten Fische. Kleopatra, die den Betrug merkte, befahl mdetz heimlich ihrem geschwindesten mancher, das nächste Mal dem Schwimmer des Jlntomuy zuvorzukommen. Antonius warf die Angel aus und sogleich fühlte er eui schweres Gewicht an seiner Schnur; er zog diese mit Mühe herauf, und siehe am ?r.ün Angel ein großer eingefallener Fisch ans einem entfernten Meere' J.ue lachten; Antonius aber errbthete vor Beschämung. Kleopatra wußte jedoch den Scherz trefflich zu wenden: „lleberlaß uns kleinen Fürsten Fische zu angeht" saate ste, „du, Feldherr, fange Städte, Könige und Länder". Fitlöia und Octavia. Indeß hatte Antonius in Rom eine Gemahlin zurück* gelallen, Fnlvra, die sehr unzufrieden damit war, daß ihr Mann in Aegypten bei der Cleopatra lebte Sie fing Unruhen m Italien an, reizte den Octavian gegen Antonius, um dteten zur Rückkehr zu zwingen. Er kam; da aber Fulvia eben starb riuit^e_ üctatuatt beit Antonius zu besänftigen, sie versöhnten sich wieber, und nach Lenl Wunsche des Volkes das der neuen Eintracht lange Dauer wünschte, Heiratete Evums die Stiefschwester des Octavian, die schöne und tugendhafte Octavia. Das Zukunft na m an b£r Freube Roms und hoffte auf eine neue bessere Octavias Sanfttnnth. Wirklich schien die Sanstmnth und Güte der Octavia W ^utonius von ferner Neigung zu Ausschweifungen zurückbringen zu können. Sie war jung und schon; er lebte mit ihr in vergnügter Häuslichkeit und wibmete stch wieber ernsten Geschäften. Doch balb entspannen sich neue Streitigkeiten mit Octavian. Antonius, der mit seiner jungen Gemahlin in Griechenland lebte schiffte sich mit einem Heere nach Italien ein. Als er hier gelanbet war, bat ihn die sauste Octavia, er mochte sie, ehe er etwas Feindliches unternähme, voran zu ihrem Kruder ichtcken der schon an der Spitze eines Heeres ihm entgegen gekommen war L9ml' rvnb£mt! sanft überredenden Bitte versöhnte sie Bruder und Ge-x lhnkte dem Vater lande den Frieden. Eine große Anzahl der Soldaten ans beiben Heeren, die als Fembe gekommen waren, eilten jetzt auf eittanber zu und umarmten sich als alte Freunbe. Die beiben ueuversöhuteu Felbherren aber Orff Nch gegen,eitig prächtige Gastmähler. Darauf ging Antonius wieber nach s&Srtffar’* *: -a ocljte ^doch mit ihrem Bruder nach Rom, um hier ihres jemahls Andenken m Liebe zu erhalten. Antonius Untreue. Doch Antonius war der treuen Liebe nicht werth. Kaum er m Asien, so sing er fern verschwenberisches ansschweifenbes Leben mit der
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