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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 127

1878 - Danzig : Gruihn
Die Zerstörung Jerusalems, 127 Opferung an; Vespasian's Zorn und Rache gegen den Empörer fand aber nur dann eine Befriedigung, daß er auch die Epponia, die unendliche Leiden erduldet und keine andere Schuld hatte, als daß sie die Gattin des Sabinus war, hmrrchten hetf. Nach Chr. Oescr. 75. Are Zerstörung Jerusalems. 70 n. Chr. Belagerung. Schon unter Nero hatte sich das jüdische Volk, welches in Palästina wohnte, gegen die römische Herrschaft empört. Nero sandte daher fernen Feldherrn Vespasian ins jüdische Land. Legerer eroberte bald das ganze Land bis ans Jerusalem, die festeste und größte Stadt in der Welt. Während der Belagerung Jerusalems Hatte Nero ein Ende mit Schrecken gefunden, und Vespasian wurde Kaiser, ging nach Rom zurück und schickte an seiner Statt feinen Sohn Titus als Oberbefehlshaber zum Heere. Dieser schloß sogleich Jerusalem ein. Es war gerade zur Zeit des Pafsahfestes, und in der Stadt hatten sich deshalb 2v2 Millionen Menschen versammelt. Nach einer Sage hatte schon feit langer Zeit ein Mann, Namens Jesus (genannt Anauia), gerufen: „O, ein Geschrei vom Morgen! O, ein Geschrei vom Abend! O, ein Geschrei von den vier Winden! Ein Geschrei über ganz Jerusalem und über den Tempel! Eine elende Klage über Braut und Bräutigam! Ein Geschrei über alles Volk". Obgleich mit Geißeln und Strafen bedroht, rief er doch immer fort: „Weh, weh, weh dir, du armes Jerusalem". Als die Römer die Stadt umschlossen hatten, stieg er aus die Mauern und schrie: „Weh über den Tempel, weh über das ganze Volk, weh auch mir." Darauf wurde er von den feindlichen Geschossen getöbtet Der menschenfreundliche Titus wollte Stadt und Bewohner gern verschonen, und ließ ihnen mehrmals Verzeihung anbieten, aber vergeblich. Sie leisteten hartnäckig Widerstand. Da versuchte Titus, sie durch Grausamkeit^ zur Uebergabc zu bewegen. Er ließ täglich an 500 gefangene Juden um die Stadt herum kreuzigen. So ertönte außerhalb derselben Jammer der Gemarterten, während innerhalb die furchtbarste Hungersnoth wüthete. Mit faulem Leder, Unrath, ja Menschenfleifch suchte man das Leben zu fristen. Da starben viele eines schrecklichen Hungertodes. Das Unglück wurde noch größer, da die Inden selbst unter sich nicht einig waren. Räuberische Horden durchzogen die Stadt, raubten, plünderten und mordeten; niemand durfte es wagen, von Uebergabe der Stadt zu sprechen. Die Todten in der Stadt konnte man nicht mehr beerdigen, man warf wohl an 600,000 über die Stadtmauer, und zuletzt vermochte man auch das nicht mehr; man häufte die Todten daher in leeren Häusern aus. Da warb die Noth groß; aber es war keine Hülfe nahe. Josephns ein Jude, der diese Zeit mit erlebt bat, schreibt: „Keine Stadt hat je so viel erlitten; Gott war es, der das ganze Volk verbammt hatte; es war aber auch nie ein laster- hafteres Geschlecht auf Erben gewesen als bieses". Zerstörung der Stadt. Titus eroberte eublich nach und nach den größten Theil der Hauptstabt mit Feuer und Schwert; schon war sie in einen großen Schutts und Aschenhaufen verwandelt; nur der weltberühmte Tempel stanb noch unversehrt. Gern hätte Titus das schöne Gebäude gerettet,^und er gab seinen Soldaten den strengsten Befehl, es zu schonen. Als aber die Juden ans dem Tempel einen Ausfall machten, warf ein römischer Soldat mitten im Gefecht eine Brandfackel an das hölzerne Gesimse, und der herrliche Tempel gerieth in Brand. Titus bat und drohete, man sollte löschen; aber niemand war dazu zu bewegen, man that vielmehr das Gegentheil. Jerusalem wurde geschleift und der Erde gleich gemacht. In diesem Kriege verloren mehr als eine Million Inden ihr Leben, und über 90,000 wurden gefangen genommen. Nach Thcel u. a. 76. Mus. 79—81. Eigenschaften. Der Nachfolger des Vespasian war der Sohn desselben, der menschenfreundliche Titus, der den Grundsatz hatte, keinen Menschen mißvergnügt zu entlassen, der seine Hülfe in Anspruch nehme. Er hielt den Tag für verloren, an dem er nichts Gutes gethan, keine Wohlthaten gespenbet habe, und das Volk nannte ihn „die Liebe und Wonne des Menschengeschlechts". Charakterzüge. Einst wurden zwei vornehme Jünglinge bei einem Mordanschlag gegen Titus ergriffen. Dies wurde ihm hinterbracht. Er ließ sie vor sich bringen,
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