Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 137

1878 - Danzig : Gruihn
Das Mönchswesen. — Die Völkerwanderung. 137 lebende, genannt. Die Aufsicht über diese Mönche, unter denen er Verbindungen stiftete, führte Antonius. Außer den Andachtsübungen, dein Beten und Fasten machte er ihnen Handarbeiten zur Pflicht, da er ein ganz müßiges Leben für verderblich hielt. Er starb in einem Alter von fast hundert und fünf Jahren (356). Klöster. Einen weitern Schritt that diese Richtung unter dem Schüler des Antonius, Pachomius, welcher die Einsiedler^ zum Zusammenleben in gemeinschaftlichen Gebäuden aufforderte, die vou der Einschließung im Lateinischen claustra hießen, woraus Kloster entstand. Der Vorsteher eines Klosters hieß „Vater" (adbs8, daher Abt). Bei seinem Tode (348) hinterließ Pachomius schon einige Tausend Mönche, von denen Verbindungen zu demselben Zwecke gegründet wurdeu. Die Begeisterung für diese Lebensart griff so mächtig um sich, daß sich unter den Frauen ähnliche Verbindungen bildeten. Auch die Nonnenklöster gingen von Aegypten aus. Man gründete die Klöster nun nicht mehr in Einöden, sondern auch in Städten, und ihre Zahl nahm immer mehr zu. . Säulenheilige. Ueber alles stieg die Selbstpeinigung der sogenannten Sänlen-heiligen. Das erste Beispiel hierzu gab ein syrischer Schäfer Simeon. Nicht weit von Antiochien erbaute er sich ans einem Berge eine Sänle von 3 Meter Höhe, die er allmähg bis auf 9 Meter,erhöhte. Auf der Spitze dieser Säule brachte er, ohne jemals herabzusteigen, dreißig Jahre unter freiem Himmel zu, wo Hitze und Frost ans ihn einwirkten. Die Leute aus der Nachbarschaft brachten ihm Speise und beteten ihn an, und er starb zuletzt auf seiner Sänle. — Ein anderer heiliger dieser Art, Namens Daniel, der seine Sänle auf einem Berge ant schwarzen Meere errichtet Hatte, wäre beinahe einmal von einem starken Sturmwinde Herabgeidorfen worden. Er erhielt sich indessen noch glücklich, erstarrte aber vor Kälte, so daß seine Schüler Mühe hatten, ihn mit warmen Schwämmen wieder auszubauen. „ Benedict vou Nursia. 500. Ans dem Oriente verbreitete sich das Mönchswesen nach dem Abendlande, gewann aber hier eine ganz neue Gestaltung, die es einer höchst eigenthümlichen Erscheinung des Mittelalters machte. Während sich die Mouche in Aegypten, einem unfruchtbaren, beschaulichen Leben hingaben, nahmen sie im Abendlande eine mehr auf das Leben einwirkende Richtung. Diese gab ihnen Benedict von Nursia*), der als Abt von Monte Cafsino und zwölf anderen Klöstern m Unteritalien eine schrifltiche Regel aufstellte, welche nicht allein cw c nc^e femer Röster, sondern auch für viele andere als Richtschnur galt. Jeder Aufgenommene mußte sich zu dieser Regel und zu unbedingtem Gehorsam gegen die Oberen durch ein unverbrüchliches Gelübde verpflichten, das ihn für immer von der Jc>ett ichted. Benedict machte den Mönchen, die sich nach ihm Beuedic-tinev nannten, und zu denen fast alle Klöster des Abendlandes gehörten, außer Lasten und Beten noch Handarbeiten und Jugendunterricht zur Pflicht, und gerade oaourch wurden die Benedictinermönche in der Zeit der Blüthe der Klöster zu Wohlthätern des Abendlandes. Ans ihren stillen Klanseu gingen die aller Aufopferung fähigen Glaubensboten hervor, welche unter steten Gefahren und Be-Ichwerden den Heiden das Evangelium brachten, wüste Gegenden in urbares Land Sv ^rwten und durch Fleiß und Ordnung ein segensreiches Beispiel gaben. Lte Kloster gewahrten in jenen von rohem Kriegsgetümmel heimgesuchten Zeiten den Bedrängten eine sichere Zufluchtsstätte, und was vou den Schriftstellern der i?v,iec7en nv: ^omer gerettet ist, das verdanken wir dem sorgsamen Fleiße der Mönche, welche m damaliger Zeit die einzigen Träger der Gelehrsamkeit und Bildung waren. ' s. Stacke und nach Bredow. 84. Are Wötkerwanderung. 375. r< Völkervereine. — Seit Armins Sieg suchten die Römer t)r Gebiet vor dem Einbringen der deutschen Völker zu sichern Sie Itellten an bett deutschen Grenzen ihre besten Heere als Wache auf und zogen -Walle, Graben und Aiauern von gewaltiger Stärke, beten Reste bis mif den heutigen Tag geblieben sinb. Dennoch ließen sich die kriegerischen *) B. v. Nursia lebte von 480—543.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer