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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 138

1878 - Danzig : Gruihn
Geschichte des Alterthums. — Die Römer. Deutschen nicht von Angriffen auf das römische Reich zurückschrecken. Die fortwährenden Kämpfe belehrten sie, daß Eintracht stark macht. Daher geschah es, daß die zahllosen kleinen Völkerschaften sich mehr und mehr zusammen schloffen und größere Vereinigungen bildeten. Es entstanden die vier großen Völkerbündnisse der Allemannen am Oberrhein, der Franken am Niederrhein, der Sachsen zwischen Rhein und Elbe und der Gothen im östlichen Deutschland. Vorzüglich mächtig wurdeu die Gothen, die rhre Herrschaft bis zum schwarzen Meer ausbreiteten. Sie theilten sich in Westgothen und Ostgothen. Immer gefährlicher wurde die Macht dieser streitbaren Völker dem sinkenden römischen Reich. 2. Theilung des römischen Reiches. 395. Theodosius der Große, ein tapferer Krieger, und der letzte kraftvolle Kaiser theilte (395) das Reich unter seine beiden Söhne; der 18jährige Arcadius erhielt das morgenländische oder griepische Kaiserthum, mit der Hauptstadt Eonstantinopel; und der 11jährige Honorius das abendländische oder römische Kaiserthum mit der Hauptstadt Rom. Die Grenze beider Reiche ging durch das heutige Ungarn, und wurde gebildet durch eine Linie, die man von dem Theile der Donau aus, wo die Save oder Sau einsließt, gerade füdwärts hinunter bis ar^ das adriatifche Meer zieht. Hier an der Küste lag auf der Grenze die Stadt Skodra. Was von dieser Linie aus ostwärts lag, gehörte zum morgenländischen Kaiserthum, also die ganze europäische und asiatische Türkei mit Aegypten; was davon westwärts lag, zum abendländischen, also ein großer Theil Ungarns, Italien, Frankreich, Spanien und Portugal, England, Holland, Schweiz und die asrikanifchen Raubstaaten. Doch ward durch diese Theilung das Reich nur geschwächt, und es wurde den eindringenden Horden Asiens leichter, wenigstens eins derselben schon früh zu zertrümmern. 3. Die Hunnen. Um diese Zeit (375) nämlich erschütterte ganz Europa die berühmte große Völkerwanderung, welche das abendländische Kaiserthum gänzlich zerstörte, und im westlichen Europa die Veranlassung zur Gründung neuer Staaten wurde. Aus dem Innern Asiens brach ein großes, unzählbares Volk, Hunnen genannt, hervor und zog mit Weib und Kind und Habe nach Westen hin. Die Hunnen, lange Zeit ein Schrecken Europa's, waren nicht groß, aber breitschultrig und festknochig. Auf dem derben Rumpfe saß mittelst eines sehr kurzen Halses ein dicker Kops mit schwa^gelbem, wüstem Gesicht, stark hervortretenden Backenknochen, breiter Nase, großem Munde, kleinen schief- und tiefliegenden Augen. Sie trugen schmutzige Kittel von Leinen oder Mausfellen, Hosen von Bockshäuten und eine Zottelmütze auf dem Kopfe. Sie lebten von der Milch ihres Viehes, von Wurzelwerk und rohem Fleisch, das sie unter ihren Sätteln mürbe ritten. Immer saßen sie auf ihren kleinen häßlichen, aber dauerhaften Pferden; sie aßen, tranken, rathschlagten und schliefen wohl auch darauf. Die Weiber wohnten mit den Kindern auf Karren. Ackerbau und Gewerbe kannten sie nicht; von Kind auf waren sie an ein Streifleben in Bergen und Wäldern gewöhnt. Sie wußten nichts von Gott, noch kannten sie den Unterschied zwischen Gut und Böse; sie folgten ihren wilden, fleischlichen Begierden, waren raubsüchtig, jähzornig, blutgierig, ja „zweibeinige Bestien", wie sie ein Geschichtsschreiber nennt. 4. Alartch der Westgothe. 410. Zuerst stießen die Hunnen auf die Gothen. Die Ostgothen wichen zurück, und ihre Brüder, die Westgothen, von ihnen fortgeschoben, drangen nun in hellen Haufen ins römische Reich. Ihr tapferer König Alarich siel in Italien ein und rückte siegreich bis vor die Thore der Stadt Rom. Jetzt ergriff die Römer Angst und Entsetzen. Seit vielen Jahrhunderten war kein Feind der Stadt so nahe
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