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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 139

1878 - Danzig : Gruihn
Die Völkerwanderung. 139 gesommert. Eilig schickte man Gesandte an Alarich, um ihn zur Umkehr zu hewegen. „Unzählbar", prahlten diese vor dem Westgothenkönig, „sind die Bewohner Roms, beherzt und in den Waffen wohlgeübt". Alarich aber lachte laut und rief: „Je dichter das Gras steht, desto leichter ist es zu mähen!" Er forderte, daß ihm alles, was Rom an Gold, Silber und kostbarem Geräthe besaß, ausgeliefert werde. „Was willst du uns denn übrig lassen?" fragten die bestürzten Römer. „Euer Leben", lautete die Antwort. Und die stolze Stadt mußte sich fügen; mit einer unermeßlichen Geldsumme erkaufte sie sich Verschonung, und Alarich mit seilten West-gothen zog ab. Aber im folgenden Jahre kehrte er wieder, eroberte die ötadt und plünderte sie aus. Mit Beute beladen, brach er dann nach Süditalien auf, um von dort nach Sizilien und Afrika überzusetzen. Da aber ereilte ihn der Tod in der Blüthe seiner Jahre. Die Gothen begruben ihren Helden in großartiger Weise. Sie leiteten einen Fluß (Busento) ab, mauerten in dem trocknen Bette ein Grab aus und senkten den todten König mit der Rüstung auf feinem Streitrosse hinab. Dann deckten sie das Grab mit Erde und leiteten den Fluß wieder darüber hin, damit niemand erfahre, wo der große Alarich liege und feine Ruhestätte störe. Der neue König, den sie sich erwählten, führte darauf das Volk durch Italien zurück nach Frankreich und Spanien und gründete dort ein großes Westgothenreich, das drei Jahrhunderte bestanden hat. 5. Gciscrich, der Vandale. Gleich den Westgothen brachen auch andere deutsche Völker in's römische Reich ein; denn die Römer waren nicht mehr im Stande, ihre Grenzen zu beschützen. Außer Frankreich und Spanien ging ihnen bald auch Britannien verloren. Angeln und Sachsen von den Ufern der Nordsee (aus Schleswig-Holstein') setzten dorthin über und eroberten das Land, das nun nach den Angeln Angelland oder England genannt wurde. Selbst das Mittelmeer, das Afrika von Europa scheidet, hemmte nicht mehr das Vordringen deutscher Völker. Nordafrika wurde die Beute der Vandalen, eines Volkes vom Riefengebirge. Ihr König Geiferich stiftete dort ein mächtiges Reich mit der Hauptstadt Karthago. Von Afrika aus machte der Vandalenheld einen Kriegszug nach Italien und verhängte über Rom eine furchtbare Plünderung. Alle Kostbarkeiten, die seit der Verheerung durch Alarich noch vorhanden waren, Bildsäulen und sonstige Kunstschätze in Tempeln und Palästen wurden zu Schiffe gebracht und fortgeschleppt. Tausende der angesehensten Römer geriethen in Gefangenschaft und Sklaverei. Etwa hundert Jahre hat die Herrschaft der Vandalen in Afrika gedauert. 6. Attila, die Gottcsgcißel. Dieser gewaltige König der Hunnen war von Gestalt klein und häßlich. Aber an dem stolzen Gang, an der würdevollen Haltung erkannte man alsobald den Herrscher. Ein Hause von Können und Fürsten unterjochter Völker umgab ihn; sie erschienen wie seine Diener, zitterten bei seinen Winken und eilten, seine Befehle zu vollziehen. Um sich her liebte er die Pracht. Seine Gäste aßen aus goldenen und silbernen Gefäßen^ er selbst duldete auf feiner Tafel nur hölzerne Schüsseln und war in Speise, Kleidung und Pferdeschmuck höchst einfach. Bei Gastmählern hörte er gerne Gesang und heitern Scherz; doch verlor er dabei nie den strengen Ernst, toein Wohnsitz lag in Ungarn. Dort erhob sich in einem sehr großen Dorfe fein Palast, wie die andern Häuser nur aus *y°lz erbaut, doch mit weiten Hallen umgeben und prächtig ausgestattet. Von hier aus verbreiteten seine Befehle Schrecken über ferne Nationen. Wenn er fein Schwert in die Erde stieß, sagte man, hätten hundert Völker gebebt und Rom und Constantinopel in ihren Grundfesten gezittert. Er
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