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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 173

1878 - Danzig : Gruihn
Gregor Vii. und Heinrich Iv. 173 wurden in Rom drei Päpste auf einmal gewählt und jeder von ihnen wollte herrschen. Heinrich setzte alle drei ab und besetzte dreimal hintereinander den päpstlichen Stuhl mit einem deutschen Bischof. Bei aller Strenge und Härte war der Kaiser demüthig und gottesfürchtig. 105. Gregor Vii. und Heinrich Iv. 1056-1106. Papst Gregor Vii. führte die päpstliche Macht auf einen hohen Gipfel. Er lehrte öffentlich, er sei der sichtbare Stellvertreter Gottes auf Erden; er habe Macht, den Königen ihr Reich zu nehmen und anderen es zu geben; er sei der Richter über alle Menschen; aber er selbst stehe nur unter Gott. Er sagte weiter: gleich wie es am Himmel zwei große Lichter gäbe, die Sonne und den Mond, so habe auch die Christenheit zwei große Beherrscher, den Papst und den Kaiser. Aber der Papst sei die Sonne, und sowie der Mond kein Licht habe von sich selber, so habe auch der Kaiser feine Gewalt, wenn sie ihm nicht vorher vom Papste verliehen worden sei. Gregor war es, der den Fürsten das Recht der Investitur nahm (d. H. die Ernennung und die Belehnung der Bischöfe mit den geistlichen Aemtern), und der mit aller Strenge die Ehelosigkeit der Geistlichen einführte. Heinrich Iv. Erziehung. Heinrich Iv. war ein sechsjähriges Kind, als sein Vater Heinrich Iii. (1056) starb. Zuerst übernahm die Mutter des jungen Kaisers dessen Erziehung und die Regierung des Reiches. Allein dies erregte allgemeine Unzufriedenheit, und Hanno, Erzbischof von Köln, verband sich mit mehreren weltlichen Fürsten und vornehmen Geistlichen, ihr die Vormundschaft zu entreißen. Die kaiserliche Wittwe wurde mit ihrem Sohne nach Kaiserswerth am Rhein zu einem Feste eingeladen. Nach der Mahlzeit lockte man den Prinzen auf ein prächtiges Jagdschiff, und kaum hatte dieser es bestiegen, so stießen die unterrichteten Ruderer schnell vom Ufer ab und eilten mit dem geraubten Knaben über den Rhein nach Köln. Er schrie, er sprang über Bord ins Wasser; aber alles war umsonst; man zog ihn wieder heraus und suchte ihn durch Reden zu besänftigen. Auch der Mutter Bemühungen, ihren Sohn wieder zu erhalten, waren vergebens. Hanno behielt ihn bei sich, einen frommen Diener der Kirche aus ihm zu machen. Allein zwei Jahre nachher gelang es dem Erzbischof Adalbert von Hamburg und Bremen, sich des jungen Königs zu bemächtigen und ihn mit sich nach Sachsen zu nehmen. Dieser Adalbert war von ganz entgegengesetztem «Linn wie Hanno; er sprach verächtlich vom Papste, von den deutschen Fürsten und Bischöfen und prägte diesen hochfahrenden Sinn auch seinem Zöglinge ein. Besonders lernte Heinrich durch ihn schon früh die Sachsen als eine trotzige, ihm feindselige Nation hassen und machte bereits als Knabe Entwürfe, wie er sie gänzlich unterdrücken wolle. Doch die deutschen Fürsten sahen, was ihnen drohte und erklärten, wenn Heinrich nicht den Adalbert entferne, würden sie einen andern König wählen. Zwar mußte Adalbert (1066) weichen, allein
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