Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 178

1878 - Danzig : Gruihn
178 Geschichte des Mittelalters. Königskrone da tragen, wo der Heiland eine Dornenkrone getragen hatte. Beschützer des heiligen Grabes ließ er sich nennen. Leider überlebte er seinen Sieg nicht lange. Schon im folgenden Jahre starb er, und ihm folgte als König von Jerusalem sein Bruder Balduin. Folgen der Kreu,^züge. Obgleich 7 Kreuzzüge unternommen wurden, so konnten doch die Christen das heilige Land nicht behaupten; denn zulegt (1291) kam Palästina wieder in die Hände der Türken. So endeten die Kreuzzüge, nachdem fast sechs Millionen Europäer ihren Tod gefunden hatten, ohne daß ihr nächster Zweck erreicht worden wäre; aber dennoch sind sie eins der folgenreichsten Ereignisse gewesen. Zunächst wurde durch sie besonders das Ansehen des Papstthums befestigt; denn wie die Päpste die Unternehmungen ins Leben gerufen hatten, so leiteten sie dieselben durch ihre Legaten; überall wußten sie ihren Willen geltend zumachen, und durch Schenkungen von Rechten und Gütern wuchs der Reichthum der Geistlichkeit unermeßlich. Ebenso übten die Kreuzzüge auch den größten Einfluß in allen weltlichen Verhältnissen. Viele Adlige verkauften, um die Kosten der Theilnahme am Zuge bestreiten zu können, ihre Güter, und während so der Adel verarmte, hob sich ihm gegenüber die königliche Macht. Andere schenkten ihren Leibeigenen die Freiheit, oder Leibeigene erwarben sich dieselbe durch Theilnahme am Kreuzzuge, und so bildete sich allmälig ein freier Bauernstand. Vor allem aber hob sich die Macht der Städte. Durch die Kreuzzüge war nämlich ein lebhafter Verkehr der Völker Europas unter einander und mit dem Morgenlande entstanden, und dadurch wurde der Handel, besonders an der Donau und auf dem Mittelmeere gefördert. Nach den großen Handelsstädten Italiens: Pisa, Amalfi und namentlich Genua und Venedig, flössen große Reichthümer zusammen, und blühende Kolonien wurden von dort aus in Candia, Corfu, Morea, am schwanen und afowfchen Meere gegründet. Ebenso bereicherten sich durch den Handel viele Städte in Deutschland und den Niederlanden, so Augsburg, Regensburg, Wien, Nürnberg, Mainz, Frankfurt, Köln, Brügge, Antwerpen, Brüssel, Hamburg, Lübeck, Bremen, Danzig, Elbing, Königsberg u. a. Mit dem wachsenden Reichthum gewann auch die Selbstständigkeit der Städte und die bürgerliche Freiheit, die in dem Zunftwesen eine feste Stütze gegen die Gewalt des Adels fand. In den Städten fanden auch die Gewerbthätig-keit und die Wissenschaften eine Stätte, und beide wurden durch den Verkehr mit dem Morgenlande vielfach bereichert. So kam durch die Kreuzzüge der Seidenbau nach Sicilien und bald darauf nach Italien. Ebenso wurden die Arzneikunde und die Naturwissenschaften bereichert; besonders aber gewann die Geographie dadurch, daß jetzt erst das bisher fast unbekannte Morgenland zugänglicher wurde, und daß Handel und Bekehrungseifer kühne Reifende bald bis zum fernsten Osten trieb. Nach Walter, Bredow und Wernickc. 107. Htto von Mamberg, der Apostel der Sommern. 1124. Bernhard. Bei den Wenden inlpommerrt wurde das Christenthum durch den Herzog Boleslaw von Polen (1100) eingeführt. Aber das Volk widerstand hartnäckig dem Christenthum, das ihm von den verhaßten Polen aufgedrungen ward. Die Missionsversuche eines spanischen Mönches Bernhard, der weder mit der Sprache noch mit den Sitten des Volkes genügend vertraut war, blieben ohne allen Erfolg. Die ärmliche bettelhafte Tracht des Mönches und fein finsteres Aussehen erregten bei dem lebensfrohen und wohlhabenden Volke, unter dem es damals keine Bettler gab, nur Verachtung und Spott, höchstens Mitleiden, dem Bernhard es
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer