Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 188

1878 - Danzig : Gruihn
188 Geschichte des Mittelalters. der Welt hervor und übertrifft alle an innerer Vortrefflichkeit der Kunst. Ihm zunächst an Rang steht das große Münster zu Straßburg. Dieserdom wurde schon 1015 unter dem Bischöfe Werner begonnen, sein berühmter Thurm erst 1276 durch den großen Meister Erwin Steinbach (in Baden) in seinem Grundrisse angelegt und endlich im Jahre 1439 durch Johann Hülz von Köln vollendet. Der andere Thurm ist nicht ausgeführt. — Neben diesen tritt hervor die herrliche Stephanskirche in Wien, ferner der Dom in Freiburg, Ulm, Würzburg, Marburg Tanten. Der Minnegesang. Wenn der Mensch nicht mehr mühsam für die nöthigen Bedürfnisse des Tages zu sorgen braucht, so erwacht auch allmälig sein natürliches Gefühl für das Schöne, für die erheiternden Künste des Lebens. Unter diesen stand im Mittelalter die Dichtkunst oben an und wurde vorzüglich vom Adel betrieben. Die wunderbaren Abenteuer und Heldenthaten der Ritter während der Kreuzzüge insbesondere, boten hierzu reichhaltigen Stoff dar. Im südlichen Frankreich und Spanien trieb.die Dichtkunst ihre ersten Blüthen. Man nannte den Dichter Troubadour, d. i. Erfinder, von dem französischen Worte trouver, erfinden. Auf den Burgen der Ritter, bei fröhlichen Festen und Mahlen, erschien der Sänger, mit lieblich klingender Harfe in der Hand. Ritter und Damen begrüßten mit stiller Freude den lieben Gast und hörten seinen gefühlvollen Gesängen zum Klange der Harfe zu. Von Frankreich ans verbreitete sich diese ritterliche Dichtkunst auch nach Deutschland. Hier nannte man die Dichter Minn e-sänger, weil der Hauptgegenstand ihres Gesanges die Minne oder Liebe war. Ter Meistergesang. Schon im Anfange des vierzehnten Jahrhunderts verbreiteten sich Dichtkunst und Gesang von den Burgen der Ritter auch in die Städte. Die Bürger fanden Vergnügen daran, in Erholungsstunden die schönen Lieder und Erzählungen der Minnesänger zu lesen. Manche ahmten ihnen nach und fingen in Nebenstunden an zu dichten. Bald bildeten sie gleich andern Handwerken eine besondere Zunft, und weil sie Der Dom zu Köln. Meister ihres Handwerkes waren, so wurden sie Meistersänger genannt. Sie hielten regelmäßige Zusammenkünfte in ihrer Herberge oder Zeche. Vorzugsweise aber war die Kunst dieser Meister heiligen Zwecken gewidmet. Darum wurden ihren Gesängen biblische Texte untergelegt. Die öffentlichen Singschulen oder Wettstreite hielt man an Sonn- und Festtagen in der Kirche nach dem nachmittägigen Gottesdienste ab. Einer der merkwürdigsten jener Meistersänger war Hans Sachs, ein ehrsamer Schuster zu Nürnberg, von dessen geistlichen und weltlichen Gedichten noch eine große Anzahl vorhanden ist. Nach Weiter.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer