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1. Bilder aus der Weltgeschichte und Sage - S. 249

1878 - Danzig : Gruihn
Der siebenjährige Krieg. 249 Die Schlacht bei Leuthen 1757. Jetzt eilte Friedrich nach Schlesien gegen die Österreicher. Von diesen wurden unsere Preußen spottweise „die berliner Wachtparade" genannt. Beim Dorfe Leuthen, unweit Breslau, sollte es zur Schlacht kommen. Vor derselben versammelte Friedrich die Führer seines Heeres und theilte ihnen mit, daß er gesonnen sei, den dreimal stärkeren Feind anzugreifen. „Ist einer unter ihnen", sprach er, „der sich fürchtet, solche Gefahren mit mir zu theilen, der kann noch heute seinen Abschied erhalten, ohne den geringsten Vorwurf zu erleiden". Als sich keiner meldete, sprach er: „Schon im Voraus wußte ich, daß mich keiner verlassen würde. Nun leben Sie wohl, meine Herren, in kurzem haben wir den Feind geschlagen, oder wir sehen uns nie wieder". — Die blutige Schlacht wurde wirklich von den tapfern Preußen gewonnen und die Oesterreicher gänzlich geschlagen. Gleich nach der Schlacht eilte Friedrich unter geringer Bedeckung nach Lissa. Als hier unverhofft Schüsse fielen, ritt der König nach dem Schlosse, trat ein und sprach zu den gerade anwesenden österreichischen Offizieren: „Guten Abend, meine Herren, sie haben mich wohl nicht vermuthet! Kann man hier auch noch unterkommen?" Die Oesterrercher staunten und glaubten, Friedrich sei mit seinen Truppen angekommen. Sie leuchteten ihm daher ehrerbietig die Treppe hinauf und aben sich gefangen. — Durch den Sieg ei Leuthen bekam Friedrich ganz Schlesien mit Ausnahme von Schweidnitz wieder in seine Gewalt. Zorndorf 1758. Als im Jahre 1758 die Russen gegen die Oder zogen, hausten sie in der Neumark auf's gräßlichste. Friedrich kam herbei, und als er die Brandstätten sah, sagte er tiefbewegt zu den Landleuten: „Kinder, ich habe nicht eher kommen können; habt nur Geduld; ich will euch alles wieder aufbauen". Bei Zorndorf, unweitküstrin, wurden die Russen besiegt. Es war die blutigste Schlacht im ganzen Kriege. Hochkirch 1758. Nach diesem Siege eilte Friedrich nach Sachsen, wo die Oesterreicher unter Daun standen. Hier erlitten die Preußen bei Hochkirch eine Niederlage. Feldmarschall Keith machte den König vor der Schlacht auf die gefahrvolle Stellung aufmerksam und sprach: „Wenn uns die Oesterreicher hier nicht angreifen, so verdienen sie gehängt zu werden". Friedrich antwortete: „Wir müssen hoffen, daß sich die Oesterreicher mehr vor uns, als vor dem Galgen fürchten". Daun's Grenadiere und Laudon's Reiter bereiteten den Preußen große Verluste, und sie mußten sich zurückziehen. Dennoch aber war Friedrichs Heldenseele nicht zaghaft. Als die Artillerie zum Theil ohne Kanonen an ihm vorüberging, rref er ihnen zu: „Kinder, wo habt ihr eure Kanonen gelassen?" „Dre hat der Teufel geholt", erwiderten die Kanoniere. Der König rief: „So wollen wir sie ihm wieder abjagen und noch hundert dazu". Der schwarze Husar. Im Jahre 1758 wurde ein preußischer Husar von den Franzosen gefangen und in's Hauptquartier gebracht. Graf von Clermont, der französische Oberbefehlshaber, wollte ihn sprechen; denn die Gefangennehmung eines preußischen Husaren war ein seltener Vorfall. Dieser Krieger gehörte zu dem schwarzen Regimente. Jeder Reiter desselben war Seidlitz.
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