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1. Vaterländische Geschichte - S. 42

1912 - Leipzig : Dürr
Platze warteten die Freien auf den Ausgang derselben. Eberhard sprach zu den versammelten Großen: „Als mein Bruder, der König Konrad, im Sterben lag, wandte er sich an mich mit folgenden Worten: ,Bruder, ich fühle, daß ich nicht mehr lange leben werde; deshalb achte auf meinen Rat und sorge für das Reich. Wir haben Truppen und Heere, Burgen und Waffen und die Königskrone dazu, aber kein Glück. Das Glück, mein Bruder, famt der herrlichsten Befähigung hat der Herzog Heinrich von Sachfen, und das Heil des Reiches liegt in der Sachfen Hand. Nimm darum die Zeichen der königlichen Würde, die heilige Lanze, die goldenen Spangen nebst dem Mantel, das Schwert und die Krone der alten Könige und bringe sie dem Sachsenherzog. Er wird in Wahrheit ein König sein/" Darauf erhob sich der Erzbischof von Mainz und sprach: „Das muß ein trefflicher Mann sein, den sein Feind so rühmt. Laßt uns den frommen Sachsen herzog wählen, dessen Kriegsruhm im ganzen Reiche bekannt ist, und der allein fähig ist, mit starkem Arm das Reich zu schützen." „So sei es! Herzog Heinrich sei unser König!" riefen die sächsischen und fränkischen Großen. Dann wurde die Kirchentür geöffnet, und die Freien hoben nach altem Brauche den neuen König auf einen Schild und zeigten ihn allem Volke. Dieses schlug die Schilde zusammen, klatschte dreimal in die Hände und rief mit donnernder Stimme, so daß es weithin hallte: „Heil und Segen dem König Heinrich!" Dann trat der Erzbischof von Mainz an Heinrich heran und forderte ihn auf, nach alter Sitte sich salben und krönen zu lassen. Dieser aber ent-gegnete: „Mir ist es genug, daß ich zum König gewählt worden bin und diesen Namen führe, das hat kein Sachse vor mir erreicht. Gottes Gnade und eurer Liebe danke ich es. Aber damit sei es genug. Salbung und Krönung sei einem Besseren vorbehalten; ich bin so großer Ehren nicht würdig." Nun reichte ihm Eberhard das Schwert Karls des Großen. Dreimal schwang es König Heinrich im Kreise, und das Volk jauchzte von neuem dem Könige zu. 3t. Fritzsche (Deutsche Geschichte). 2. Heinrich stellt die Einheit Deutschlands her. Heinrich war zunächst nur König über Sachsen und Franken. Bayern, Schwaben und Lothringen hatten sich von der Wahl ferngehalten und erkannten ihn nicht an. Wie notwendig war aber gerade in dieser Zeit die Einheit Deutschlands! Schlimme Feinde (Ungarn, Wenden) bedrohten seine Grenzen. Heinrich ging daher bald nach seiner Wahl an die Aufgabe, die deutsche Reichseinheit wieder herzustellen. Mit Freundlichkeit und Milde brachte er den Herzog von Schwaben dahin, daß dieser ihn anerkannte. Darauf wandte er sich gegen Bayern. Mit einem zahlreichen, wohlgerüsteten Heere, denn er wußte, daß er es mit einem tapferen Manne zu tun hatte, betrat er die Grenzmarken Bayerns. Der Bayernherzog hatte bei Regensburg sein Heer gesammelt, und als Heinrich heranrückte, zog er ihm kampfgerüstet entgegen. Aber Heinrich wollte nicht Krieg, sondern Frieden und schlug dem Herzog eine Zusammenkunft vor, Aug' in Auge wollten sie
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