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1. Vaterländische Geschichte - S. 49

1912 - Leipzig : Dürr
— 49 — und gönnt' liebend ihm wieder Besitz von seiner Geneigtheit nebst dem ersehnten Geschenk von seiner vollen Vergebung. Nachdem alsdann eine kürzere Frist noch vergangen, erhob ihn Otto zum mächtigen Herzog des bayrischen Volkes. Seitdem ward nimmer wieder die Zwietracht erneuert unter ihnen, vereint im Bruderbunde von Herzen. Auch an die Spitze der anderen Herzogtümer stellte Otto Angehörige seiner Verwandtschaft. Doch schon nach wenigen Jahren sah sich Otto einem Bunde gegenüber, der seine ganze Stellung zu vernichten drohte. An der Spitze des Aufstandes stand sein Sohn Ludolf, eifersüchtig auf den Einfluß, den Adelheid, Ottos zweite Gemahlin, und Ottos Bruder Heinrich auf die Regierung König Ottos hatten. Ein anderer Herzog und ein Erzbischof schlossen sich ihm an. Nur mit größter Mühe wurde Otto der Empörung Herr. Nach Jäger und Roswitha von Gandersheim. 3. Die Ungarn vor Augsburg und ihre Besiegung durd) Otto auf dem Cecbfelde. Im Jahre 955 fielen die Ungarn in Bayern ein, und zwar in einer so ungeheuren Menge, daß sie sagten, sie könnten von niemand besiegt werden, wenn nicht die Erde sie verschlänge oder der Himmel über ihnen zusammenstürze. Sie durchzogen und verheerten das Land an der Donau aufwärts bis zum Schwarzwalde. Die Stadt Augsburg, die nur ganz niedrige Mauern und keine Türme hatte, belagerten sie. Bischof Ulrich aber hatte eine große Anzahl der besten Ritter bei sich in der Stadt versammelt. Als diese sahen, daß die Ungarn die Stadt einschlössen, wollten sie ihnen entgegenziehen. Damit war aber der Bischof nicht einverstanden. Er ließ die Mauern und die Tore, besonders das am Lech, von den Rittern besetzen. Hier tobte der Kampf am heftigsten. Als aber ein Führer der Ungarn, zu dem diese das größte Vertrauen hatten, tot zu Boden stürzte, ergriffen sie die Flucht und zogen in ihr Lager zurück. Bischof Ulrich umging nach dem Kampfe die Stadt, ließ an geeigneten Stellen Kriegshäuser errichten und die ganze Nacht daran arbeiten, die Schäden an den Mauern und Toren auszubessern. Er selbst aber brachte die ganze Nacht im Gebet zu und forderte die in der Stadt versammelten Nonnen auf, daß ein Teil derselben mit Kreuzen in der Stadt umherziehen und die Barmherzigkeit des Herrn anrufen, der andere Teil aber, demütig zu Boden gestreckt, Gott um Befreiung der Stadt bitten sollte. Nachdem der erste Sonnenstrahl die Erde erhellte, umschloß das Heer der Ungarn in unglaublicher Menge die Stadt von allen Seiten und stellte verschiedene Werkzeuge zum Umwerfen der Mauern auf. Als sie zum Sturme bereit waren, trieben einige der Ungarn die andern mit Geißeln in den Kampf; die große Menge der Verteidiger aber schreckte sie ab, sich den Mauern zu nahen. In diesem Augenblick wurde dem König der Ungarn gemeldet, daß König Otto herannahe. Als der Ungarnfürst dies hörte, ließ er dem ganzen Haase u. Schräder, Vaterländische Geschichte. 4
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