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1. Vaterländische Geschichte - S. 57

1912 - Leipzig : Dürr
57 — Des Kaisers Leiche. Auf der dunklen Rheinesinsel Nah dem altersgrauen Speier, Kungt’s so seltsam, still und traurig, Läutet leis so bange Feier. Auf der dunklen Rheinesinsel Liegt die scharfgefällte (Eiche, Liegt bei heil'ger Kerzen Schimmer Unsres vierten Heinrichs Leiche. Liegt von allen da verlassen, Zdo er stolz und stark gerichtet: Lin im Tode noch Verbannter, Schwer vom Bannesstrahl vernichtet. Stolzer Kaiser, armer Heinrich, 3ft denn alles dir genommen? 3ft zum alten, toten Kaiser Denn nicht einer noch gekommen? Horch, es tönt wie leises Beten, Tief aus Rlannesbrust entquollen, Und am heil’gcn Kranz die Kugeln Leise, leise niederrollen. Und ein Aug' — ein Aug' in Tränen -Seh ich hell im Lichte glühen, Und zu Kaisers Haupt und Füßen Dunkle, frische Blumen blühen. Seh von welker Hand die Kerzen (Ernst und still besorgt gelichtet; Seh ein Antlitz still und edel Auf des Kaisers Haupt gerichtet. Freundesliebe, priesterliebe! An des armen Heinrichs Bahre Hat der Zttönch gewacht, gebetet Fünf der langen, schweren 3ahre. Schlünbach. D. Deö deutschen Reiches neue Blüte. I. Friedrich Barbarossa. 1152—1190. 1. friedliche Kämpfe mit Italien und dem Papst. Friedrichs er ft et Zug nad) Italien. Friedrich Barbarossa, aus dem Hause der Hohenstaufen, feierte im Jahre 1154 einen Reichstag zu Goslar. Hier gab er dem Sachfenherzog Heinrich dem Löwen das Herzogtum Bayern zurück, das ihm mit llnredjt entzogen worden war. Dadurch gewann er an dem tapferen jungen Helden einen tüchtigen Waffengefährten für feine ersten Feldzüge nad) Italien. Von Sachsen aus begab sich Friedrich nad) Bayern und sammelte in der Ebene des Lechfeldes, gegenüber der Stadt Augsburg, ein Heer von 1400 Rittern, um nach Italien zu ziehen. Der Marsch ging über Brixen und durd) das Tridentiner Tal. Nach kurzer Raft am Gardasee brach Friedrich mit feinem Heere nad) den ronkalifchen Feldern in der Poebene auf, wo nach alter Sitte die zur Krönung nach Rom ziehenden deutschen Könige Halt mad)teu. An einer hoch aufgerichteten Stange wurde Hier im Lager ein Schild ausgehängt und die Schar aller Ritter, die Königslehen Hatten, durd) den Herold des Hofes aufgefordert, in nächster Nacht die Wache vor dem Könige zu halten. Diesem Vorgänge folgend, forderten auch die Fürsten ihre Lehnsmänner auf. So stellte man fest, wer dem Rufe des Königs oder eines Lehnsherrn, Heeresfolge zu leisten, nid)t nachgekommen war. Wer ohne Erlaubnis zu Haus geblieben war, ging feiner Lehen verlustig. Als Friedrich Barbarossa dieser Sitte folgte, wurden nicht nur die Lehen von Rittern, sondern auch die zweier Bischöfe abgefprod)en.
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