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1. Vaterländische Geschichte - S. 122

1912 - Leipzig : Dürr
— 122 — Luthers Hauptverdienst besteht darin, dem deutschen Volke die Bibel als Quelle alles religiösen Lebens wieder gegeben zu haben. Er machte auch das christliche Haus wieder zu einer Stätte der Frömmigkeit (sein Familienleben), und groß war daher im evangelischen Volke die Trauer, als der große Reformator zu Eisleben gestorben war. C. Die Religionskriege. I. Der Schmalkaldische Krieg. 1. Die Schlacht bei Mühlberg. Kaiser Karl V. und sein Bruder König Ferdinand rückten samt Herzog Moritz von Sachsen und allem Kriegsvolk zu Roß und zu Fuß Sonntag, den 24. April 1547, des Morgens aus ihrem Feldlager zwischen Lommatzsch und Mügeln. Sie zogen dem Feinde, dem Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen, nach, der den Tag zuvor mit seinem Heere von Meißen nach Mühlberg marschiert war, wohin er auch die Schiffsbrücke in der Nacht geschickt hatte. Auf der Suche nach dem feindlichen Heere streiften etliche von der Vorhut des kaiserlichen Heeres bis an die Elbe. Sie bemerkten die kurfürstlichen Soldaten und schossen über den Strom. Als man dies dem Kurfürsten, der eben die Predigt hörte, meldete, war es ihm gar fremd, und er wollte die Ankunft des kaiserlichen Heeres nicht glauben. Nachdem aber die Husaren noch näher an den Feind gekommen waren, und auch die spanischen Hakenschü-tzen, die im Vortrab waren, das Wasser erreicht hatten, haben sie dermaßen über das Wasser gegeneinander geschossen, daß die Kurfürstlichen ihr User und die Schiffsbrücke haben verlaffen müssen und dem Städtlein zugeeilet sind. Auch etliches Feldgeschütz wurde an das Wasser gebracht. Da entsetzte sich der Kurfürst nicht wenig, eilends beschloß er auf Torgau und in die Festung Wittenberg zu ziehen und schickte Troß, Geschütz und etliches Fnßvolk voraus. Indes hatte der Kaiser einen jungen Bauersmann angetroffen, der eine Furt durch das Wasser wußte. Darauf ließ der Kaiser die angezeigte Furt besichtigen und schickte darnach an tausend Reiter über die Elbe, die sich am andern Ufer verteilten. Des Kurfürsten Soldaten trieben sie aber bald wieder zurück in das Wasser. Da die Kurfürstlichen aber sogleich wieder zurückzogen, hatten die Kaiserlichen Zeit, sich zu sammeln, und der Kaiser ging mit der ganzen Reiterei über die Elbe. Mittlerweile unterließ man nicht, eine Schiffsbrücke über die Elbe zu schlagen, damit das Fußvolk auch hinüber konnte; denn der Kurfürst hatte seine Brücke abbrennen lassen. Auf der Lochaner Heide traf die kaiserliche Reiterei auf den Feind, der sie in Schlachtordnung erwartete. Nachdem aber das Fußvolk des Kurfürsten abgeschossen hatte, stürmte Herzog Moritz mit seinen Reitern auf dasselbe ein. Des Kurfürsten Reiter, die neben dem Fußvolk hielten, ergriffen die Flucht, drangen durch ihrer eigenen Fußknechte Ordnung und zertrennten sie. Deshalb
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