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1. Deutsche Geschichte für oldenburgische Schulen - S. 19

1905 - Delmenhorst : Horstmann
19 2. Peter von Amiens. Im Jahre 1094 kehrte aus Palästina ein Pilger zurück, mit Namen Peter von Amiens. Er ging zum Papst Urban Ii., schilderte ihm die Not der Christen in Jerusalem und bat ihn um Hülfe. Da sandte ihn der Papst aus, überall die Christen zu einem Kriegszuge gegen die ungläubigen Türken anfzufordern. Auf einem Esel reitend, barfuß und ohne Kopfbedeckung, mit einem groben Pilgergewand bekleidet, ein Kruzifix in der Hand, so durchzog er Italien und Frankreich und rief die Christen auf zu einem Kriegszuge gegen die Türken. Sein Auftreten machte tiefen Eindruck und entflammte überall die Gemüter. 3. Kirchenversammlung in Clermonl. Der Papst berief eine große Kirchenversammlung nach -Clermont in Frankreich. Dort hielt er unter freiern Himmel eine begeisterte Predigt an das Volk, und als er mit den Worten schloß: „Ein jeder verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich, daß er Christum gewinne!" da erscholl es wie aus einem Munde: „Gott will es, Gott will es!" Jetzt schnitt der Papst aus seinem roten Gewände kleine Kreuze, und alle, die sich bereit erklärten zu dem Zuge, hefteten sich ein solches Kreuz auf die rechte Schulter, daher erhielt der Zug den Namen Kreuzzug. (Lesebuch 2eite 425: Veranlassung und Anfang der Kreuzzüge). 4. Der erste Kreuzzug nach Palästina. Nachbem der erste Kreuzzug beschlossen war, würde eifrig dazu gerüstet. Vielen bauerte jeboch bic Rüstung zu lauge, so zogen denn im. Frühjahr 1096 mehrere ungeordnete Haufen unter Anführung eines Ritters, Walther von Habenichts, in dessen Begleitung auch Peter vou Amiens war, fort nach Kleinasien, ivo aber die meisten von den Türken erschlagen wurden. Peter floh zurück nach Konstantinopel und wartete hier auf das Hauptheer. Das eigentliche Kreuzheer wurde geführt von dem Herzog Gottfried von Bouillion. Es waren etwa 300000 Mann Fußvolk und 100000 Ritter. Unter unsäglichen Beschwerden kam es glücklich über Konstantinopel nach Kleinasien, aber das ungewohnte Klima, Entbehrungen aller Art, Krankheiten und feindliche Angriffe schmachten es so sehr, daß nur 20000 kampffähig vor Jerusalem ankamen. 5. Eroberung Jerusalems. Beim Anblick der hl. Stadt fielen die Pilger auf die Knie; vergessen waren die Mühseligkeiten der weiten Reise, man dachte nur an das Ziel. Aber die Eroberung der Stadt war nicht leicht; erst nach langer Belagerung wurde sie erstürmt und gewonnen. Mit dem Rufe: „Gott will es!" drangen die Kreuzfahrer in die Stadt und ermordeten ohne Erbarmen: Männer, Weiber und Kin- der. Dann zogen sie im feierlichem Zuge nach der Kirche des hl. Grabes, nm Gott für den Sieg zu danken. Jerusalem war in den Händen der Christen. Gottfried von Bouillion sollte König von Jerusalem werden, aber er sagte: „Ich will da keine Königskrone tragen, wo mein Heiland unter einer Dornenkrone geblutet hat". Er nannte sich „Beschützer des Hl Grabes." 2*
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