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1905 -
Delmenhorst
: Horstmann
- Autor: Pleitner, Emil, Neels, H.
- Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Oldenburg
- Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte
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71. Großherzog Nikolaus Friedrich Peter. (1853—1900.) Seine erste Regierungszeit.
^ • a^c*n. Charakter. Nach dem Tode des Großherzogs Paul
Friedrich August bestieg sein Sohn Nikolaus Friedrich Peter den Thron Er war ein schlichter, freundlicher Mann, jedem Prunk abgeneigt, ein freund der Natur, babei durch und durch deutsch gesinnt. Das zeigte er schon als Erbgroßherzog. Die dänische Krone wurde ihm angeboten; aber er verlangte, daß die Herzogtümer Schleswig und Holstein unabhänoiq und selbständig bleiben sollten. Als man ihm dies Versprechen nicht qab da lehnte er ab. '
2. Vermählung. Im Jahre 1852 vermählte er sich mit der altenburglschen Herzogin Elisabeth. Die junge Fürstin war durch wahre Frömmigkeit und durch Wohltätigkeitssinn ausgezeichnet; noch jetzt tragen verschiedene wohltätige Stiftungen (Elisabeth-Kinderkrankenhaus, Elisabeth-jttft) ihren Namen. Zwei röhrte wurden dem Fürstenpaare geboren, unser jetziger Großherzog und der Herzog Georg Ludwig.
3 Abtretung des ^adegebietes. Schon mit dem Großherzog Paul Friedrich August hatte Preußen verhandelt wegen Abtretung eines Gebietes an der Jade zur Anlegung eines Kriegshafens. Großherzog Peter brachte die Verhandlungen zum Abschluß. Preußen bezahlte 500 000 Taler Entschädigung und baute die Bahn Oldenburg-Wilhelmshaven. Der Großherzog erkannte, datz Deutschland nur unter Preußens Führung geeint werden konnte. Er berief nun einen preußischen General nach Oldenburg, von Fransecki, der nahezu 5 Jahre in oldenburgischen Diensten stand und die Truppen nach preußischem Muster umgestaltete.
4. Varel kommt an Oldenburg. Schon im Beginn der Regierung des neuen Großherzogs kam Varel an Oldenburg. In der gräflichen Familie ^ Bentinck war ein Zwist ausgebrochen. Man machte nämlich dem legierenden Grafen Bentinck den Besitz der Herrschast streitig, und es kam zu einem langwierigen Prozeß. Da kaufte Oldenburg für 1 100 000 Taler Gold das Vareler Gebiet und zahlte außerden einzelnen Mitgliedern der gräflichen Familie bestimmte Jahrgelder. (1854.)
5. Sorge für das allgemeine Wohl. Zahlreiche neue Gesetze wurden in den ersten Jahren der Regierung des neuen Großherzogs gegeben, das Wohl des Landes zu fördern. In den Marschen wurde z. B. das Deichwesen und das Entwässerungswesen durch eine neue Deich-Ordnung neu geregelt (1855). Die großen Moore wurden durch den Hunte-Ems-Kanal (feit 1856) entwässert und dem Anbau erschlossen, und für die Geest wurde ein Gesetz über die Zusammenlegung von Grundstücken (Verkoppelung) erlassen. (Die erste Verkoppelung betraf den Säger Esch.) Auch wurden die ersten landwirtschaftlichen Lehranstalten (Neuenburg und Cloppenburg) eingerichtet. Um die Schiffahrt zu heben, wurde in Brake ein Hafen angelegt. (1861.)
6. Die Sturmflut 1855. Eine schwere Sturmflut brach im Jahre 1855 herein. Weihnachten 1854 zerstörten die Wogen das alte Dorf