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1. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 109

1907 - : Velhagen & Klasing
— 109 — damit erquicken. Da nun Luther fragte, welcher Fürst seiner so gedächte, und vernäh,n, daß die Gabe von einem päpstlichen Fürsten komme und daß dieser zuvor aus dem Kruq getrunken habe, trcmk Luther auch und sprach: ,wie Herzog Erich ;etzt meiner gedacht hat, also gedenke unser Herr Christus seiner in seinem ätzten ^Stundkim ^ In der Achtserklärung heißt es: wir gebieten euch allen bei Vermeidung der Strafe des Verbrechens . . daß ihr den vorgemeldeten Martin Luther nicht hauset, höfet, ätzet und tränket oder ihm mit Worten und Werken, heimlich und öffentlich, Beistand oder Vorschub beweiset, sondern ihn, wo ihr sein mächtig werdet, gefänglich annehmen und wohlbewahrt an kaiserliche Majestät senden sollt. Seine Mitverwandten, Anhänger, Gönner und Nachfolger soll jedermann niederwerfen und sahen und ihre Güter zu Handen nehmen und zu eigenem Nutz behalten. Seine bösen, argwöhnischen und verdächtigen Schriften )oll niemand kaufen, verkaufen, lesen, behalten, abschreiben oder drucken lassen, sondern von aller Menschen Gedächtnis abtun und vertilgen." e. Auf der Wartöurg. Bilderstürmer. 1. Auf der Wartburg. Auf der Rückreise von Worms fuhr Luther bei Eisenach durch einen Wald. Da sprengten plötzlich fünf verkappte Ritter auf ihn zu. ergriffen ihn. zogen ihn aus dem Wagen und schleppten ihn mit sich in das Gebüsch. Dort setzten sie ihn auf ein Pferd und brachten ihn auf die nahe Wartburg. Die verkappten Ritter waren nämlich (mit Einwilligung Luthers) von Friedrich dem Weisen geschickt, der den Geächteten auf diese Weise vor den Augen seiner Feinde zu verbergen wußte. Luther zog jetzt die Kleidung eines Ritters an, trug hohe Stulpenstiefel, ließ sich Bart und Haupthaar wachsen und führte den Namen „Junker Georg". Zu seiner Bedienung waren ihm zwei Edelknaben beigegeben. Nur der Schloßhauptmann kannte ihn. Alle Welt glaubte. Luther fei tot. Seine Feinde sagten: „Den hat der Teufel geholt." Während dieser Zeit saß Luther ruhig auf der Wartburg und fing an, die Bibel in die deutsche Sprache zu übersetzen. Vollendet ward die Übersetzung der ganzen Heiligen Schrift erst 1534. Durch die Bibelübersetzung hat Luther dem deutschen Volke einen großen Schatz gegeben; denn nun konnte auch der ungelehrte Manu die Bibel lesen und selbst darin forschen. Durch die Bibelübersetzung legte Luther zugleich den Grund zu einer einheitlichen deutschen Schriftsprache. Vorher wurden zu schriftlichen Darstellungen die verschiedensten Mundarten verwendet. Luther wählte die Sprache der sächsischen Kanzlei. Da die Bibel große Verbreitung fand, so wurde ihre Sprache bald bekannt und nachgeahmt. 2. Die Bilderstürmer. Als Luther etwa ein Jahr auf der Wartburg war, erhielt er die Nachricht, daß sein Freund und Amtsgenosse Karlstadt in Wittenberg große Verwirrung angerichtet hatte. Dieser suchte, die Lehre der Wiedertäufer (S. 112), die zuerst in Zwickau ihr Wesen trieben, in Wittenberg zu verbreiten, und fand bald großen Anhang. (Die Wiedertäufer lehrten, man dürfe keine Kinder, sondern nur Erwachsene taufen. Wer in ihre Gemeinde aufgenommen werden wollte, mußte, auch wenn er schon getauft war, sich noch einmal taufen lassen. Daher der Name „Wiedertäufer".) Mit zahlreichen Bürgern und Studenten drang Karlstadt während des Gottesdienstes in die Schloßkirche, nahm den Priestern die Meßbücher fort und trieb sie aus der Kirche. Sodann rissen sie die Heiligenbilder von den Wänden und zerstörten Altäre, Beichtstühle und Kruzifixe. Da hielt es Luther nicht länger auf der Wartburg. Entrüstet eilte er nach Wittenberg und predigte acht Tage lang so eindringlich gegen Karlstadt und seine Anhänger, daß diese die Stadt verlassen mußten. <
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