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1. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 136

1907 - : Velhagen & Klasing
— 136 — Sohn Otto, als er ihn aus dem Wasser der heiligen Cause hob, die ganze Zaucke*) als Patengeschenk. Als er bereits, vom Alter gebrochen, hinfällig zu werden begann, erinnerte er seine Gemahlin getreulich daran, daß er dem Markgrasen Albrecht die Stadt Brandenburg für den j-all feines (Lobes versprochen habe. Sodann eine Aeitlang von fiebern befallen, entschlief er. Alugen Ratschlägen gemäß, hütete feine Gemahlin nur mit wiijen ihrer größten vertrauten die unbcerbigte Leiche ihres bereits feit brei Tagen loten Gemahls, zeigte dem Markgrasen Albrecht die Sache an und ries ihn herbei, damit er komme zur Übernahme der Stadt." (Heinrich von Antwerpen.) Albrecht nahm das Land an sich und besetzte die Hauptstadt Brandenburg. Bald aber trat ihm Jazzo, ein Verwanbter Pribislaws, entgegen und beanspruchte das Sanb für sich. Er reizte die Wenben zum offenen Ausstaube und brang (1156) nach schrecklicher Verwüstung des Laubes durch Bestechung und Verrat in Branbenburg ein. Ein Jahr barauf aber schlug ihn Albrecht an der Havel bei Branbenburg, entriß ihm die Stadt und eroberte das ganze Wenbenlanb bis zur Ober hin. Er verlegte nun feinen Sitz von Salzwebel (wo noch heute ein alter, runder Turm als Überrest feiner Burg steht) nach Branbenburg und führte den Titel eines Markgrafen von Branbenburg. Das neuerworbene Sanb nannte er die Neumark.**) c. Friedensarbeit. Das Sanb, das Albrecht der Bär den Wenben genommen hatte, lag vielfach wüst ba. Er zog daher Ansiedler aus Westfalen, vom Nieberrhein und aus Hollanb herbei. Diese trockneten die Sümpfe aus, fchufen aus den Wüsteneien fruchtbare Gefilbe und brachten den Backsteinbau nach der Mark. (Vorher waren die Häuser aus Holz und Felbsteiueu gebaut.) Die Wenben vermischten sich allmählich mit den Ansieblern, und nach und nach verdrängte die deutsche Sprache die wendische. Am längsten hat sich diese im Spreewalde erhalten, wo sie noch heute nicht verklungen ist. Vor allem aber lag Albrecht daran, die heidnischen Wenden für das Christentum zu gewinnen. Deshalb schickte er christliche Prediger ins Sand und ließ Kirchen in Dorf und Stadt erbauen. Auch zog er Johanniter und Templer, die er auf einer Wallfahrt nach dem gelobten Sande kennen gelernt hatte, nach der Mark, wo sie sich niederließen und nun christliche Sitten verbreiteten. *) Eine Landschaft im jetzigen Regierungsbezirk Potsdam von etwa 2000 qkm. **) Diese ist jedoch nicht gleichbedeutend mit der jetzigen Neumark. Unter den Söhnen und Enkeln Albrechts wurde nämlich Brandenburg noch erweitert durch die Oberlausitz, Uckermark u. s. w. sowie das Land östlich von der Oder. Dieser östlich von der Oder gelegene Teil erhielt später den Namen Neumark, das Land zwischen Elbe und Oder nannte man Mittelmark und das Land links von der Elbe Nltmark. Burg Albrechts des Bären in Salzwedel.
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