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1. Deutsche Geschichte mit Ausblick auf die Nachbarstaaten - S. 209

1907 - : Velhagen & Klasing
— 209 — Nun sollte auch Rußland uiedergeworfen werden. Schon längere Zeit bestand eine Verstimmung zwischen Kaiser Alexander und Napoleon. Alexander war erbittert auf Napoleon, weil dieser seinen Schwager, den Großherzog von Oldenburg, abgesetzt hatte. Napoleon war gereizt gegen Alexander, weil dieser ihm seine Schwester, um deren Hand er angehalten hatte, nicht zur Gemahlin geben wollte.*) Als nun Alexander den Engländern die russischen Häsen nicht mehr versperren wollte, wozu er sich im Frieden zu Tilsit verpflichtet hatte, erklärte ihm Napoleon 1812 den Krieg. Er glaubte, wenn er Rußland nieder- geworfen hätte, von hier aus England in Indien bekämpfen zu körnten. 2. Aufbruch. Im Sommer 1812 zog Napoleon mit mehr als 500000 Mann — darunter V® Deutsche — nach Rußland. Endlose Wagenzüge mit Brücken und Baugerätschaften folgten dem Heere. Man hatte sich sogar mit Fensterglas und Mühleu verfeheu, um in dem wüsten Lande Hütten bauen und Getreide mahlen zu können. Es war eine wahre Völkerwanderung! Traurig war das Schicksal Ostpreußens, dessen Bewohner durch die unaufhörlichen Einquartierungen ganz verarmten. Die übermütigen Offiziere ließen sich den Schinken in Rotwein kochen und tranken fetten Rahm ans Krügen; selbst die Gemeinen waren nicht zufrieden, wenn sie mittags nicht zwei Gerichte erhielten. Den Bauern wurden Pferde und Ochsen genommen, und wo es au Zugvieh mangelte, spannte man sogar Menschen vor die Lastwagen. 3. Smolensk und Borodiuo. Napoleon marschierte auf Moskau los. Nach sieben Wochen erreichte das Heer endlich Smolensk; dort hoffte es sich von den Strapazen zu erholen. Aber die Russen hielten die Stadt besetzt. Zwei Tage lang verteidigten sie sie dann zogen sie ab. Die Stadt aber ging in Flammen aus. Mühsam bewegte sich der Zug vorwärts. Bei Borodiuo, 100 km diesseit Moskau, stellten sich die Russen abermals zur Wehr. Napoleon siegte; die Russen zogen sich zurück und überließen ihre Hauptstadt Moskau dem Feinde. 4. Brand in Moskau. Der Anblick dieser schönen Stadt erfüllte das ermattete Heer mit neuem Mute; dort gab es ja reiche Beute und Speise und Trank im Überfluß. Aber sonderbar! Die Straßen waren menschenleer, die Fenster der Paläste verhangen. Die Einwohner waren mit ihrer besten Habe geflüchtet, nur etwa 12 000 Verbrecher, die man aus dem Gefängnis entlassen hatte, waren in der Stadt zurückgeblieben. Napoleon bezog den Kreml, seine Armee die leerstehenden Paläste. Aber schon in der ersten Nacht brach an ein- zelnen Stellen Feuer aus, ebenso in der folgenden, und bald stand die ganze Stadt m Flammen. Die zurückgelassenen Verbrecher hatten auf Befehl das Feuer angelegt, damit den Franzosen das schützende Obdach genommen werde. Nun mußten die Truppen Napoleons vor der Stadt ein Lager beziehen. 5. Mtfsug. In dieser bedrängten Sage bot Napoleon dem Kaiser Alexander den neben an. Dieser ließ ihm jedoch sagen: „Jetzt ist der Krieg nicht aus, jr er^ recht ansangen." So mußte sich benn Napoleon Mitte Oktober zum Rückzüge entschließen. Anfänglich war die Witterung noch längere Zeit milde, ^m Dezember aber stieg die Kälte bis auf 27 Grab, und hoher Schnee ^iner ^te,n ®e!?1a^Iin/ Josephine, der anmutigen Witwe des guillotinierten General» Beauharnais, ließ sich Napoleon scheiden, und als ihm die russische Prinzessin ^ran?v°n Öfterrvirfi 9rr " sich mit Marie Luise, der Tochter des besiegten Kaisers hnn Lm" tf •-l^m etn @.of)n gkboren wurde, gab er ihm den Titel „König schont Jüngling * ^nannte ihn später zum Herzoge von Reichstadt. Er starb Kahnmeyer u. Schulze, Geschichte für Knabenschulen. Hi. 14
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