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1. Die preußische Provinz Hannover und das Herzogtum Braunschweig - S. 7

1891 - Leipzig : Voigtländer
— 7 — schwer verwundet, in einer Schlacht das Leben rettete. psroofjl Katholik, war er doch frei von jeder kirchlichen Unduldsamkeit. Luthers Freimut und Offenheit auf dem Reichstage zu Worrnv machten einen solchen Eindruck auf ihn, daß er ihm als Zeichen der Anerkennung eine silberne Kanne mit Gimbecfer Bier übersandte. Er duldete es, daß seine zweite Gemahlin, eine branden-burgische Prinzessin, das Abendmahl unter beiderlei Gestalt nahm. Unter ihrer Fürsorge breitete sich die neue Lehre überall im Lande aus, das sie bis aus geringe Teile 1542 angenommen hatte. 4. In Braunschweig-Wolsenbüttel fand die Reformation an dem thatkräftigen Heinrich dem Jüngeren einen erbitterten Gegner. Als in der Stadt Braunfchweig 1528 Luthers Lehre durch Johannes Bugenhagen eingeführt ward, veranlaßte dies heftige Kampfe mit dem Herzog. Als eifriges Glied eines katholischen Bundes war er ein Feind des fchmalkaldifchen. Diese Stellung und aufgefangene Briefe des Fürsten steigerten die Erbitterung so, daß es 1542 zum offenen Kriege kam. Die Städte Braunschweig und Goslar fanden an den fchmalkaldifchen Fürsten Unterstützung. Heinrich der Jüngere entfloh nach Frankreich. Überall wurde jetzt die neue Lehre eingeführt und durch eine Kirchenordnung Bugen-hagens befestigt. Zwar kehrte Heinrich bald zurück, geriet aber in Gefangenschaft, aus der ihn erst Karls V. Sieg bei Mühlberg befreite. Sofort nahm er seinen heftigen Kampf gegen das Luthertum wieder aus, das erst mit dem Regierungsantritte seines Sohnes Julius, der trotz des vaterländischen Hasses zur neuen Lehre übergetreten war, zum endgültigen Siege gelangte. 5. Ein ausgezeichneter Herrscher war Herzog I u l i u s von Wolfenbüttel (1568—1589). Wegen seines krüppelhaften Körperbaues für den geistlichen Stand bestimmt, genoß er eine vortreffliche Bildung. Äls Fürst wußte er durch weise Sparsamkeit mit großer Umsicht das Land zu neuem Glanze zu erheben. Er ordnete die Verwaltung des Landes, sicherte die Rechtspflege, hob den Bergbau des Harzes und beschützte mit starker Hand den Handel seiner Städte. Wie sehr er Kunst und Wissenschaft förderte, dafür ist die Gründung der Universität Helmstedt (1576) der beste Beweis. An den Wohlthaten seiner Regierung nahm auch das durch seine Fürsten tief verschuldete Herzogtum Calenberg-Göttingen teil, als es 1584 an Braunschweig-Wolf enbüttel fiel. Sein geistig bedeutender Sohn Heinrich Julius (t 1613) erwarb zwar manche Gebiete, u. a. die Grafschaften Regenstein und Blankenburg, stürzte aber das Land durch seine Prachtliebe und Verschwendungssucht in große Schulden. Mit der Stadt Braunschweig lag er in heftigem Kampfe, den erst sein Sohn Friedrich Ulrich durch einen Vergleich beendigte. Unter diesem schwachen Fürsten litt das
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