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1. Geschichte des Mittelalters - S. 101

1884 - Leipzig : Teubner
101 Wange, Johann, den Albrecht um Hilfe anrief, bohrte ihm das Schwert in den Rcken. Zu Tode getroffen sank Albrecht nieder, die Mrder aber suchten ihr Heil in schleuniger Flucht. Nur Wart wurde ergriffen und durchs Rad gerichtet, die andern entkamen. Eschenbach lebte unter falschem Namen 35 Jahre lang als Viehhirt in einem kleinen schwbischen Orte und entdeckte erst auf dem Sterbebette feinen wahren Namen. Balm zog sich in ein Baseler Kloster zurck. Johann, von den Italienern mit dem Namen Parricida" gebrandmarkt, irrte Jahre lang in Italien umher. Durch Kaiser Heinrich Vii., dessen Verzeihung er im Mrz 1312 zu Pisa suchte, wurde er zur Klosterhaft verurteilt und starb am 13. Dezember 1313.1) An den Verwandten der Mrder aber wurde furchtbare Rache genommen, obwohl ihnen eine Teil-nhme an dem Verbrechen nicht nachgewiesen worden ist. Sie wurden bis ins zweite und dritte Glied versslgt, ihre Gter eingezogen; Elisabeths Rachgier kannte keine Grenzen. Aus dem Gute der Ermordeten erbaute sie an der Stelle des Mordes das Kloster Knigsselden. Der Leichnam Alb rechts wurde im folgenden Jahre, am 29. August 1309, gleichzeitig mit dem Adolfs von Nassau durch Heinrich Vii. feierlich in der Knigsgruft zu Speier bei-gesetzt.^) Alb recht war kein untchtiger König; er begriff die Aufgabe, die ihm gestellt war. Da er ihr nicht in allen Stcken gerecht wurde, daran waren die unsglichen Schwierigkeiten, welche die kurfrstliche Oligarchie ihm entgegenstellten, und sein frher Tod schuld. Mit rastlosem Eiser hat er den Plan verfolgt, die Herrschaft seines Geschlechts in Deutschland auf dem Grunde einer umfassenden Hausmacht zu erbauen. Wer wei, ob es ihm nicht bei lngerem Leben gelungen wre, die Erblichkeit der Krone durchzusetzen: Jahr-hunderte der Schmach wren vielleicht unserm Vaterlande dadurch erspart worden. Das Bild dieses krftigen Knigs ist namentlich durch die Thtigkeit schweizerischer Gefchichtfchreiber verdunkelt worden. Sie stellen ihn dar als einen blutgierigen Tyrannen, der freie Brger zu Knechten erniedrigen wollte und von gefgigen und feilen Werkzeugen eine an asiatischen Despotismus erinnernde Gewaltherrschast den lie. Seitdem die Erzhlungen von Tell und den von Albrechts Vgten auf sein Gehei begangenen Grausamkeiten als Erfindungen spterer Zeit erwiesen sind, mu auch das Bild des zweiten Habsburgers aus dem deutschen Throne von den darauf geworfenen Flecken gesubert werden. 18. Die Entstehung der Schweizer Eidgenossenschaft^) Die rechtliche Stellung der drei Waldstdte Uri, Schwyz und des in Ob-und Nidwaiden geschiedenen Unterwalden, deren weltgeschichtliches Bndnis Cont. Zwetl. Iii., 663, Cont. Sancruc. Iii., 734, Cont. Claustroneob. V., 735, Cont. Florian. 752, Cont. Canon. Sancti Rudb. Salisb. 819, Ann. Matseens. 824, Ann. Osterhov. 552,555, Ann.halesbr. (Ss.xxiv, 48), Joh.vitodur. Chron. ed.wyss. 42. 1) Bhmer nennt allerdings in den Reg. Alb. p. 252, Heinr. Vii., p. 298 (nach no. 459), sowie in den Reg. Job. (p. 520) 1315 als Todesjahr, hat aber in den Verbesserungen add. Ii., p. Xxxix, seine Angaben berichtigt. Uber den Vorgang in Pifa und Johanns Tod vgl. Job. Vict. (B. F. I, 372, 487), Franc. Pipini chron. (Muratori Ix, 746), Ferret. Vic. (Muratori Ix, 1093). 2) Bhmer, Reg. Heinr. Vii. (p. 268) nach no. 152. 3) Vgl. Huber, Die Waldstdte Uri, Schwyz, Unterwalden bis zur festen Begrndung ihrer Eidgenossenschaft. Mit
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